Kein Fleisch mehr am Knochen». So lautete der BLICK-Titel am 24. April. Kurz davor kam aus, dass Carna Grischa in der Nachlassstundung steckt. Verzichten die Gläubiger bis 15. Juni nicht auf einen Teil ihrer Millionenforderungen, ist der Bündner Fleischhändler pleite.
Jetzt bricht der unappetitliche Fleischskandal um Carna Grischa der Mutterfirma das Genick. «Die Carnaworld Holding AG ist konkurs und wird liquidiert», bestätigt Ettore Weilenmann (56) einen Handelsregistereintrag von letzter Woche.
BLICK erreichte den Eigentümer und Präsidenten von Carnaworld gestern beim Golfspiel. Zu den Gründen für die Pleite sagte Weilenmann nichts. «Mit Carna Grischa hat das Ganze aber nur indirekt etwas zu tun.» Dann legte er auf.
Bei Carna Grischa geht Übergangs-Chef Martin Niederberger (57) nicht darauf ein. «Einer unserer Aktionäre befindet sich offenbar in einem Konkursverfahren. Das geht uns nichts an, und wir können das auch nicht beeinflussen», sagt Niederberger zur «SonntagsZeitung».
Zusammen mit Ex-ABM-Chef und Carnaworld-Miteigentümer Michel Stopnicer (70) wollte Weilenmann ein Fleischhandelsimperium errichten. Die 2009 erworbene Carna Grischa sollte erst der Anfang einer
Reihe von Übernahmen in der Fleischbranche sein. So hiess es einmal auf der Website von Carnaworld. Aus dem «starken, unabhängigen Schweizer Marktplayer» wird nun nichts mehr. Die Carnaworld-Website ist bereits aus dem Internet verschwunden.