Cargo sous Terrain kostet Milliarden – Swisscom-CEO & Co. wollen sich nicht beteiligen
Posieren – aber nicht investieren

Bei der Präsentation haben die Chefs von Swisscom und Coop noch für Cargo sous Terrain geweibelt. Doch in die Güter-Metro wollen sie nicht investieren.
Publiziert: 04.07.2016 um 10:56 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:41 Uhr
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Cargo sous Terrain kostet 33 Milliarden Franken.
Foto: ZVG

Es ist ein Prestige-Projekt: Cargo sous Terrain will Güter von Genf bis St. Gallen transportieren. Vollautomatisch und rund um die Uhr. Mit grossem Tamtam wurde das Projekt im Januar vorgestellt.

Bei der Präsentation waren grosse Namen aus der Schweizer Wirtschaft dabei. Etwa Coop-Chef Joos Sutter, Swisscom-Chef Urs Schaeppi und SBB-Cargo-Chef Nicolas Perrin. Gemeinsam wollte man zeigen, dass es sich bei Cargo sous Terrain keinesfalls um ein Traumschloss handelt.

Alleine die erste Etappe von Härkingen nach Zürich kostet 3,5 Milliarden Franken. Insgesamt soll der Bau 33 Milliarden kosten. Das Geld dafür soll die Privatwirtschaft liefern. Doch wie der «Tages-Anzeiger» schreibt, wollen sich weder Coop, Swisscom noch die SBB nicht finanziell am Projekt beteiligen.

«Werden Vision weiterhin unterstützen»

«Das ist nicht unser Geschäft», sagt Swisscom-Chef Urs Schaeppi der Zeitung. Man habe das Projekt unterstützt, weil man sich für gute wirtschaftliche Bedingungen und Nachhaltigkeit einsetze. Ähnlich klingt es bei Coop: «Wir werden das Projekt und die Vision weiterhin ideell unterstützen», heisst es. Allerdings will man sich nicht finanziell beteiligen. 

Auch die SBB wird vorerst nicht in das Mammut-Projekt investieren. Das könnte sich aber ändern, wenn die U-Bahn in Betrieb geht. Auch alle anderen Partner, die im Januar bei der Präsentation dabei waren, wollen kein Geld locker machen. Genau so wenig wie der Bund. Laut dem «Tages-Anzeiger» schliesst nur das Logistikunternehmen Rhenus Alpina ein Investment nicht aus.

Gespräche mit Investoren laufen

Die Zurückhaltung der Wirtschaft bestätigen die Projektverantwortlichen. Immerhin: Gespräche mit Investoren hätten bereits stattgefunden – und seinen vielversprechend verlaufen. Namen will man aber nicht nennen. Dass keiner der an der Präsentation vertretenen Partner investieren will, erstaunt Daniel Wiener von Cargo sous Terrain nicht. «Das haben wir auch nicht erwartet», sagt er. 

In einem Jahr müssen die ersten 100 Millionen Franken zugesichert sein. Sonst wird der Bund kein Gesetz erlassen, dass den Bau ermöglicht. «Wir sind im Zeitplan», sagt Wiener. (bam)

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