Bund plant 11,5 Milliarden für das ÖV-Netz
SBB-Meyer warnt vor Preiserhöhungen

Der Bund will 11,5 Milliarden Franken in das künftige ÖV-Netz investieren. Die SBB begrüssen zwar diese Pläne, warnen jedoch vor hohen Kosten und Preiserhöhungen.
Publiziert: 09.11.2017 um 10:51 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:40 Uhr

Der Bundesrat will bis 2035 das Bahnnetz der Schweiz ausbauen. Dafür will er 11,5 Milliarden Franken investieren (BLICK berichtete). Damit tritt Verkehrsministerin Doris Leuthard kräftig aufs Gas.

Profitieren würde besonders die Region Zürich: Wer etwa nach Bern, Zug oder Richtung Frauenfeld pendeln, dürfte sich über einen Viertelstundentakt freuen. Nach Basel und Luzern soll es einen Halbstundentakt geben. Und auf dem Zürcher S-Bahn-Netz stehen ebenfalls dichtere Fahrpläne in Aussicht.

Bundesrätin Doris Leuthard und SBB-Chef Andreas Meyer starten den Countdown für die Eröffnung des Gotthard-Basistunnels.
Foto: Keystone

Mehr Passagiere auf den hochrentablen Strecken, das käme auch den SBB zugute. Allerdings will die Bahn die Kosten möglichst tief halten. Es müsse alles daran gesetzt werden, die Kosten des Ausbauschrittes zu senken, schreibt die Bahn in ihrer Stellungnahme.

Verkehr soll bezahlbar bleiben

«Das Angebotskonzept und die Infrastukturinvestitionen müssen bis zur Botschaft an das Parlament nochmals optimiert werden, damit die Bahn für Kunden und Besteller bezahlbar bleibt», heisst es in der Mitteilung.

Die SBB wollen vermeiden, dass aufgrund des massiven ÖV-Ausbaus die Preise steigen. SBB-Chef Andreas Meyer sagte an der Medienkonferenz, er möchte nicht, dass die SBB einfach die Preise erhöhen, wenn es finanziell für den Ausbau nicht reiche.

Schon mehrfach betonte Meyer, dass er davon träume, einst die Preise gar zu senken. Ansonsten droht der Bahn, dass Passagiere aufs Auto umsteigen oder künftig stärker auf Fernbusse setzen.

Diese Ausbau-Projekte unterstützen die SBB

Folgende vom Bundesrat vorgeschlagenen Ausbauten unterstützen die SBB:

  • Brüttenertunnel Zürich-Winterthur
  • Kapazitätssteigerung Genf-Lausanne-Aigle
  • Ausbau Bahnhof Zürich Stadelhofen
  • Zimmerberg-Basistunnel (Thalwil-Zug)
  • Güterexpressnetz (kleinere Projekte schweizweit)

Noch nicht aufgenommen ist etwa der geplante Tiefbahnhof Luzern. Das Projekt ist laut Meyer noch nicht reif genug. Im Vorschlag des Bundesrats fehlt zudem der Ausbau des Lötschbergtunnels. Dieser sei zwar nicht nötig, würde jedoch dem Güterverkehr helfen, finden die SBB. 

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Ausbauen wollen die SBB besonders den Taktfahrplan. 2035 sollen die meisten Züge im Halbstundentakt fahren. Auf beliebten Strecken wird der 15-Minuten-Takt eingeführt. Hier wollen die SBB mehr, als der Bundesrat vorschlägt. Gelten soll der Viertelstundentakt auch für die Linien Luzern-Zug-Zürich und Aarau-Zürich.

Für diesen Ausbau wollen die SBB die bestehende Infrastruktur besser nutzen. Bis 2035 wird so der Fahrplan komplett erneuert. Die Kapazität würde auf bestimmten Strecken um bis zu 40 Prozent erhöht, versprechen sich die SBB.

So sollen Kosten gebremst werden

Um die Kosten nicht ausufern zu lassen, fordern die SBB eine rollende Planung. Heisst: Damit man Fortschritte dank der Digitalisierung in der Kostenrechnung berücksichtigen kann, sollen die konkreten Ausgaben erst festgelegt werden, wenn die Bagger auffahren.

Und: «Infrastrukturausbauten sollen erst dann vorgesehen werden, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind», steht in der Mitteilung. Auch wegen der Folgekosten. Laut SBB kosten Investitionen von 100 Millionen Franken anschliessend pro Jahr 4 Millionen Franken für den Unterhalt.

(bsh)

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