Bund kauft 3,5-Millionen-Luxuswohnung in Chicago
Prunk für Schweizer Generalkonsul

Das neue Zuhause des Generalkonsuls von Chicago kann sich sehen lassen. Dafür sorgt nur schon die 360-Grad-Aussicht vom 46. Stock. Doch der Luxus hat seinen Preis.
Publiziert: 03.10.2019 um 09:50 Uhr
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Aktualisiert: 03.10.2019 um 11:32 Uhr
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Die Schweiz hat sich in Chicago eine Wohnung gekauft. Diese befindet sich im 46. von 48 Stockwerken. Bilder gibt es nicht von der Wohnung, aber von vergleichbaren im gleichen Hochhaus.
Foto: Highrises
Julia Fritsche

Die Schweiz ist an der Spitze angekommen! Immobilientechnisch jedenfalls. Seit Neuestem ist der Bund nämlich Besitzer einer Luxuswohnung im Hochhaus The Pinnacle in Chicago (USA). Übersetzt bedeutet der Name so viel wie der Gipfel oder die Spitze. Spitzenmässig ist auch der Preis: 3,48 Millionen Franken. Damit war der Kauf der teuerste Immobiliendeal der ersten Septemberwoche.

Glücklicher neuer Bewohner der Spitzen-Immobilie ist Bruno Ryff. Das bestätigt das Bundesamt für Bauten und Logistik auf BLICK-Anfrage. Seit dem 1. September vertritt er die Schweiz als Generalkonsul in Chicago. Nach einigen Jahren Unterbruch wurde die Schweizer Vertretung im Mittleren Westen der USA am 23. September wiedereröffnet. Für die Feier war auch Bundesrat Ignazio Cassis (58) angereist.

Ein ganzes Stockwerk

Jetzt wohnt und arbeitet Ryff in Chicago. Beides in hohen Höhen! Sein Büro befindet sich im 38. Stock eines Büro-Wolkenkratzers unweit von seiner Residenz im The Pinnacle. Sein Arbeitsweg zu Fuss: neun Minuten. 

Schlafen, essen und entspannen wird sich der Generalkonsul sogar in der 46. Etage. Dort lebt er auf 470 Quadratmetern. Wie die «Chicago Tribune» berichtet, belegt die Luxuswohnung damit das ganze drittoberste Stockwerk. Verglaste Fensterfronten und zwei Balkone garantieren eine Rundum-Aussicht auf die Stadt und den Michigansee.

Diesen Luxus muss sich Ryff teilen. Denn wie das Bundesamt BLICK schreibt, nutzt er die Hälfte der Räumlichkeiten für seine repräsentativen diplomatischen Aufgaben.

Doppelt Platz für Wein

Auch das Innere der Millionen-Wohnung kann sich sehen lassen. Dazu gehören vier voll ausgestattete Badezimmer und zusätzlich ein separates WC. Sein Schlafzimmer ist mit zwei begehbaren Kleiderschränken ausgestattet. Ein Highlight dürfte der klimatisierte Weinraum sein. 1000 Flaschen finden dort Platz, heisst es in der US-Zeitung. Na dann: Prost!

Mit den übrigen Bewohnern von 21 East Huron Street teilen sich die Schweizer ein Hallenbad, einen Fitness- und Massageraum, ein Kino und einen weitläufigen Garten für die Hunde. Sollte der eigene Weinraum trotz der 1000 Flaschen einmal nicht ausreichen, dann gibts auch noch einen gemeinsamen Weinkeller.

Einst noch viel teurer

The Pinnacle wurde 2005 erbaut. Insgesamt 197 Wohnungen befinden sich im Hochhaus. Dazu kommen Verkaufsgeschäfte im Erdgeschoss. Gemäss einem spezialisierten Immobilienportal ist das Gebäude bestens erschlossen mit dem öffentlichen Verkehr. Kein Problem sollte die Kriminalität sein. Die Adresse trägt das Prädikat A in einer entsprechenden Auswertung. Für zusätzliche Sicherheit sorgt im The Pinnacle ein 24-Stunden-Empfangsportier.

Die frühere Besitzerin der Top-Wohnung versuchte diese seit 2017 zu verkaufen. Zwischenzeitlich nahm sie das Angebot wieder vom Markt, immer wieder passte sie den Preis nach unten an. Ursprünglich forderte sie fast 5 Millionen Franken. Selbst hatte sie einst 3,7 Millionen bezahlt. So gesehen hat die Schweiz mit der Chicagoer Immobilie ein Schnäppchen gemacht. Ob sich die Investition aber auch lohnt?

Günstigerer Kauf

Alles wunderbar. Aber sind stolze 3,5 Millionen für eine Wohnung und ein paar repräsentative Räume nicht viel zu viel? Von einer «wirtschaftlichen Lösung» spricht das Bundesamt für Bauten und Logistik. Laut ihrem Sprecher wurden die Optionen Kauf und Miete geprüft und analysiert. Kriterien sind unter anderem: Lage, Erreichbarkeit, Sicherheit und Nachhaltigkeit.

Zudem galt es eine langfristige Nutzungsdauer zu berücksichtigen. Die Entscheidung fiel zugunsten eines Kaufs aus, weil in Chicago die Mietpreise hoch seien und Umbauten notwendig gewesen wären bei den Mietobjekten. Im The Pinnacle brauchte es «nur wenig bauliche Investitionen». Zudem sei die Lage ein Pluspunkt gewesen.

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