«Können wir die Kosten nicht senken, verlieren wir Jobs.» Dies sagt FDP-Bundesrat Johann Schneider-Ammann gegenüber dem «Tagesanzeiger». Deshalb müssten jetzt alle aufeinander zugehen – und rasch über Bürokratie, Arbeitszeiten, Arbeitszeitflexibilität, Löhne, Lohnnebenkosten, Zulagen und Spesen sprechen.
Der Wirtschaftsminister fordert also wegen der Frankenstärke sowohl von den Unternehmen wie auch von den Sozialpartnern grosse Zugeständnisse.
Mit zwei runden Tischen – einen für die Wirtschaft und einen für die Sozialpartner – will er eine grosse Debatte lostreten. «Es braucht jetzt Druck, damit wir Lösungen finden, statt uns an Streitereien aufzureiben.»
Beispielsweise solle die Maschinenindustrie den sogenannten Krisenartikel aktivieren. Dieser lässt längere Arbeitszeiten unter bestimmten Bedingungen befristet zu. «Ich würde es begrüssen, wenn sich die Partner darauf einigen, diesen sofort umzusetzen», so der Wirtschaftsminister im Tagi.
Und was geschieht konkret mit unseren Löhnen. Werden diese in absehbarer Zeit sinken?
«Ich will sicher nicht die Löhne senken», so Schneider-Ammann. Lohnsenkungen seien für jedes Unternehmen aber sicher das allerletzte Mittel in extremen Situationen. Und sowieso: «Löhne sind Sache der Sozialpartner», so Schneider-Ammann.
Bevor diese jedoch zur Sicherung von Arbeitsplätzen zu solchen Diskussionen gezwungen werden müssten, habe die Politik nun die Pflicht, die Rahmenbedingungen zu verbessern, damit alle anderen Produktionskosten sinken.
Schneider-Ammann: «Damit gehen die Preise runter, und die Kaufkraft jedes Einzelnen bleibt erhalten, auch wenn es zu Lohnkürzungen kommen muss.» (nme)