Online bestellen, im Laden um die Ecke abholen: Besonders die beiden Grossverteiler Coop und Migros machen ihre Läden immer mehr zu Päckli-Abholstationen. Dank ihren Tochtergesellschaften verfügen sie über ein flächendeckendes Filialnetz. Pick-up heissen die Paketstationen bei Coop, Migros nennt ihr Abholsystem Pick-Mup.
Dabei achteten die Platzhirsche bislang genau darauf, dass nur die eigenen Onlineshops das Filialnetz als Abholstation nutzen können. Damit ist Schluss.
Die Migros legt sich jetzt erstmals mit der Konkurrenz ins Bett. «Wir öffnen Pick-Mup erstmals auch für einen E-Shop, der nicht zur Migros gehört», sagt Migros-Sprecher Luzi Weber zu BLICK.
Brack ist Nummer 5 der Onlineshops
Dabei handelt sich um einen Grossen der Branche: Brack.ch. Der Onlineshop mit einem Umsatz von 248 Millionen Franken im letzten Jahr ist die Nummer fünf der Schweizer Onlineshops. An der Spitze: Migros-Tochter Digitec.ch mit einen Umsatz von 602 Millionen Franken.
Brack hat das neue Angebot am Mittwochmittag im Netz aufgeschaltet. Kunden können ihre online bestellten Brack-Artikel per sofort an zahlreiche Standorte des orangen Riesens in der ganzen Schweiz liefern lassen und dort abholen.
Migros spricht von einer Win-win-Situation
«Das Netz ist heute bereits so dicht, dass über 90 Prozent der Schweizer Bevölkerung einen Pick-Mup-Abholort innerhalb von zehn Minuten Fahrzeit erreichen», heisst es bei der Migros. Auch Retouren könnten an diesen Standorten gratis aufgegeben werden.
In einem Mediencommuniqué kommentiert Migros-Handelschef Beat Zahnd die Zusammenarbeit wie folgt: «Brack.ch-Kunden profitieren von unserem Abholnetz, wir können im Gegenzug die Frequenz an den Pick-Mup-Standorten steigern.» Wettbewerb und Kooperation sei in sinnvollen Bereichen kein Widerspruch.