Coop setzt einem Grosskonzern nach dem anderen die Pistole auf die Brust und erhofft sich dadurch bessere Einkaufskonditionen: Im Frühling 2018 war es Nestlé, im Dezember kamen Kellogg's, Red Bull, Heineken und Mars dran. Gesteuert von der europäischen Einkaufsgemeinschaft Agecore, der neben Coop zum Beispiel der deutsche Riese Edeka oder die spanische Eroski-Kette angehören, hat Coop jeweils während Wochen und Monaten die Produkte der Hersteller boykottiert.
Nach und nach sind die Zulieferer daraufhin eingeknickt – zu welchen Konditionen allerdings, bleibt unbekannt. Anfang Januar wurde bloss öffentlich, dass sich die Händlergruppe mit Heineken und Kellogg's einig geworden ist.
Heute Morgen kam nun aus, dass auch der Streit mit dem Mars-Konzern vorbei ist. Zu welchen Konditionen allerdings, ist unklar. Eine Coop-Sprecherin bestätigt nur: «Es wurde eine Einigung erzielt. Mehr können wir zum aktuellen Zeitpunkt nicht sagen.» Eine erste Meldung zur Einigung hatte die deutsche «Lebensmittelzeitung» publiziert.
Beiträge ans Marketing
Dabei geht es nicht nur um die Schoggiriegel von Mars. Der Konzern ist ein Gigant und stellt auch Artikel wie das Katzenfutter Whiskas, das Hundefutter Pedigree, Catsan-Katzenstreu oder den berühmten Uncle-Ben's-Reis her.
Ob die Einigung mit Mars auch wirklich spürbare Preisabschläge für den Kunden nach sich ziehen wird, ist nicht klar. Nach der Einigung mit Nestlé gab es erst einmal massive Rabattaktionen für die Produkte. In der Branche heisst es allerdings, dass der grösste Erfolg in den Verhandlungen war, dass Nestlé fortan mehr an die gemeinsamen Marketing-Aktivitäten zahlt. Der langfristige Effekt auf die Preise im Laden sei dagegen eher gering.
Mit der heutigen Meldung sieht es so aus, als liege Agecore, beziehungsweise Coop, aktuell nur noch mit Red Bull im Clinch. Bestätigen wollte die Coop-Sprecherin dies auf BLICK-Anfrage aber nicht. (kst)