Börsen
Grossbritannien prüft laxere Regeln für Börsengänge

Das britische Finanzministerium will mehr Technologiekonzerne an die Londoner Börse locken. Es werde daher geprüft, die Regeln für Börsengänge zu lockern, teilte das Ministerium am Donnerstag mit.
Publiziert: 19.11.2020 um 16:22 Uhr
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Aktualisiert: 19.11.2020 um 17:47 Uhr
Das britische Finanzministerium will mehr Technologiekonzerne an die Londoner Börse locken. Es prüft daher, die Regeln für Börsengänge zu lockern. (Archivbild)
Foto: WILL OLIVER

Das Vorhaben stiess auf Widerspruch: Einige Anleger warnten vor einem «Wilden Westen». Der ehemalige EU-Finanzkommissar Jonathan Hill werde unter anderem die Regeln für den Streubesitz und unterschiedliche Aktiengattungen prüfen, erklärte das Finanzministerium. Bislang müssen an der London Stock Exchange (LSE) gelistete Firmen mindestens einen Streubesitz von 25 Prozent haben.

Die Nutzung verschiedener Aktiengattungen, die bestimmten Papieren mehr Stimmrechte verleihen und in den USA weit verbreitet sind, ist beschränkt. Einige Start-up-Gründer schrecken vor einem Börsengang in London zurück, weil sie fürchten, die Kontrolle über ihr Unternehmen zu verlieren und weniger Instrumente gegen eine feindliche Übernahme in der Hand zu haben.

Aktionärsvertreter stellen sich gegen unterschiedliche Aktiengattungen. Das Prinzip «Eine Aktie, ein Stimmrecht» schütze Minderheitsaktionäre und sorge für eine bessere Unternehmensführung. Man wolle für Börsennotierungen keine Regelungen wie im «Wilden Westen», sagte Dean Buckner vom Aktionärsverband UK Shareholders.

Der Kampf zwischen den Börsen in New York, London, Hongkong und anderen grossen Finanzplätzen um attraktive Börsenkandidaten ist intensiv. An der LSE sind 1100 Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von drei Billionen Pfund (3,6 Billionen Franken) gelistet. Hill will seine Empfehlungen Anfang nächsten Jahres präsentieren.

(SDA)

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