Die Importeure machen sich Sorgen. Wegen der durch das Coronavirus bedrohten Lieferketten. Vor allem aus China wird der Warenstrom immer dünner. Heute früh hat sich die Spitze des Verbandes Handel Schweiz zu einer Sitzung getroffen. Dabei wurden die Ergebnisse einer Umfrage zu den Folgen der Coronavirus-Epidemie für den Handel diskutiert. Die Ergebnisse liegen BLICK exklusiv vor.
Einige Mitglieder schlagen bereits Alarm, berichten von Lieferengpässen. Andere haben noch genügend hohe Lagerbestände, die sie nun abbauen müssen. Ein Vorteil war, dass der Ausbruch des Coronavirus in die Zeit des chinesischen Neujahrsfestes fiel. Ein Zeitraum, in dem traditionellerweise in China weniger produziert wird. Viele Händler hatten sich deswegen bereits vorher mit Nachschub eingedeckt.
Unberechenbare Panikkäufe
Doch je länger die Krise andauert, desto tiefer werden die Sorgenfalten bei Handel Schweiz. Werksschliessungen, verminderte Frachtkapazitäten und längere Transportzeiten begännen sich nun auszuwirken, während die Lagerbestände langsam aufgebraucht würden.
Lieferengpässe gäbe es bei einigen sehr spezifischen Komponenten aus den Bereich Elektronik, aber auch Rohmaterialien für die Kunststoffherstellung oder seltenen Erden werden nicht immer in den bestellten Mengen geliefert.
Wie lange die Engpässe anhalten ist unklar, die Verzögerungen könnten bis in den Sommer reichen. Interessant: Auch Panikkäufe sind an der Sitzung ein Thema, allerdings lasse sich deren Verlauf naturgemäss schlecht abschätzen.
Bodenplatten und Kameras werden knapp
Ganz konkret kommt es im Detailhandel zu Lieferverzögerungen. Handel Schweiz befürchtet den Lieferausfall von Waren aus China. Auf Baustellen ist mit Verzögerungen zu rechnen, denn bei Bodenbelägen gibt es erste Lieferengpässe. Und auch die Fotobranche dürfte bald nicht mehr jede Kamera liefern können. Ein Spezialfall: Neue Baumaschinen sind bereits Mangelware, defekte können bald nicht mehr repariert werden, da auch die Ersatzteile auszugehen drohen.
Fazit: Unter Lieferengpässen und Mangel leiden im Moment erst wenige, sehr spezifische Branchen. Doch je länger die Krise andauert, desto mehr dürften auch andere Bereiche mit Nachschubproblemen kämpfen. (koh)
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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