Inhaber eines General-, Verbund-, Strecken- oder Moduljahresabonnements erhalten von der ÖV-Branche 15 Tage zusätzliche Kulanz. Rund 150'000 Kunden haben wegen der Corona-Krise ihr GA hinterlegt. Die Kulanzmassnahmen haben einen Gegenwert von 100 Millionen Franken.
Auch Monatsabonnenten werden entschädigt, wie Alliance Swisspass, die Branchenorganisation des öffentlichen Verkehrs (ÖV), am Mittwoch mitteilte. Sie erhalten ja nach Verbund und Produkt entweder 15 Franken oder 15 Prozent des Abopreises vergütet.
Das Halbtaxabonnement wird nicht entschädigt, da es meist nach kurzer Zeit und wenigen Fahrten amortisiert ist, wie es in der Mitteilung heisst. GA-Kunden können während der ausserordentlichen Lage ihr Abo noch rückwirkend auf den 17. März 2020 hinterlegen. Der Entscheid muss formell noch genehmigt werden.
Gutschrift unter Bedingungen
Um von den Entschädigungen profitieren zu können, müssen diverse Bedingungen erfüllt sein. Das GA muss ab dem 17. März bis zum Ende der ausserordentlichen Lage ununterbrochen gültig sein. Ausserdem erhalten nur jene Kunden eine Gutschrift, die das GA verlängern. Alle anderen gehen leer aus.
Inhaber eines GA können ihr Abo jederzeit hinterlegen. Dies mit einem Online-Formular. Auch nachträglich und rückwirkend.
Bei den Verbund-, Strecken- und Modulabonnementen muss ein gültiges Abo am letzten Tag der ausserordentlichen Lage vorhanden sein. Sonst kann der Kunde nicht vom Angebot profitieren. Bei Monatsabos gilt überdies die Regel: Entweder gibt es 15 Franken zurück – oder 15 Prozent des Abopreises.
Sommaruga involviert
Um von den Massnahmen zu profitieren, werden die Kunden aktiv kontaktiert. Der Gang zum SBB-Schalter ist nicht nötig. Die Verantwortlichen im Schweizer ÖV raten sogar davon ab, wie sie auch ganz allgemein von allen Fahrten abraten, die nicht zwingend angezeigt sind.
Die Empfehlung gilt seit Mitte März. Seit Beginn der ausserordentlichen Lage ist die Nachfrage um rund 80 Prozent eingebrochen. Der Branche entgehen laut Mitteilung jeden Monat rund 500 Millionen Franken an Erträgen. Trotzdem fährt ein Grundangebot.
Das Finanzloch ist mittlerweile auch Thema auf höchster Ebene. Verkehrsministerin Simonetta Sommurga wird zum Handeln aufgefordert. (ise)