BLICK wollte herausfinden, wer die reichsten Berner sind. Laut «Bilanz» müsste es das Ehepaar Kirsty (40) und Ernesto (46) Bertarelli sein. Sein Wohnsitz: Gstaad. Auch der französische Zuckerkönig Jean-Claude Mimran (66), laut «Bilanz» ebenfalls Milliardär, wohnt dort. Mimran hat sich im Saanenland unter anderem bei der Rettung des Skigebiets Glacier 3000 verdient gemacht.
Während die Einwohnergemeinde Saanen anstandslos den Steuerausweis von Nationalrat Erich von Siebenthal (53, SVP) aushändigte, verweigerte sie die Information über die Millionäre und Milliardäre: neben den Bertarellis und Mimran über die Familie Scherz (Palace-Hotel) und den französischen Sänger Johnny Halliday (68). Begründung: «Diese Personen liessen ihre Steuerdaten im Steuerregister sperren.»
Wie das? Bruno Knüsel (59), Chef der kantonalen Steuerverwaltung, bestätigt, «die Steuerregister sind tatsächlich im Kanton Bern ‹grundsätzlich› öffentlich». Diese grundsätzliche Öffentlichkeit müsse aber im Einzelfall mit allfälligen privaten Interessen abgewogen werden.
Keine Erklärungen zu den seltenen Ausnahmen
«Über die Hintergründe der einzelnen Fälle können wir selbstredend keine weiteren Informationen geben, sonst würde ja der angestrebte Persönlichkeitsschutz gerade wieder aufgehoben», so Knüsel.
Abgesehen von Gstaad scheint das Sperren von Steuerdaten im Kanton Bern nicht so einfach zu sein. Von den nationalen Politikern hat das einzig Nationalrätin Ursula Wyss (39, SP) geschafft (BLICK vom Freitag).
Der reichste Berner, von dem BLICK den Steuerausweis erhielt, ist Harry Borer, ehemaliger Besitzer von Rolex Biel (siehe unten).
Weit bekannter ist Bruno Marazzi (65), der 2006 sein Bauunternehmen an Losinger verkauft hat. Im Jahr 2000 versteuerte das Ehepar Marazzi bereits ein Vermögen von 64 Millionen Franken.
Ebenfalls im Baugewerbe tätig sind die Cousins Luc (44) und Thomas Frutiger (45). Ihnen gehört Frutiger (Thun BE), eines der grössten Bauunternehmen der Schweiz (746 Mio. Fr. Umsatz, 2343 Beschäftigte).
Über 6000 Angestellte hat die verschwiegene Securitas (Zollikofen BE). Sie gehört der Familie Spreng. Verwaltungsratspräsident ist Samuel Spreng.
Etienne Jornod (59) prägte über 15 Jahre als Chef (heute noch als Präsident) Galenica (Apotheken etc.). Das machten bei der Regionalbank Valiant Ex-Präsident Roland von Büren (67, Ex-Präsident der Wettbewerbskommision) und Noch-Präsident Kurt Streit (62). In ihren Steuerausweisen sind Folgen des umstrittenen Optionsprogramms (50 Mio. Fr. für Konzernleitung und Verwaltungsrat) zu erkennen.
Die Berner Steuertransparenz ist nicht total. Aber sie ist besser als im Kanton Zürich, wo die Chefs praktisch durchwegs ihre Daten sperren liessen.
Ein Milliardär, den ausserhalb von Biel BE kaum einer kennt. Und das, obwohl er sein Geld mit einer Weltmarke verdient hat: Rolex! Der Uhrenkonzern bestand bis ins Jahr 2004 aus zwei Unternehmen. Der Bieler Ast produzierte unter der Leitung von Harry Borer (84) die Rohwerke und den grössten Teil der Bestandteile der Uhren. Diese wurden in Genf zusammengebaut.
Die Arbeitsteilung ist noch heute weitgehend so. Doch die Besitzverhältnisse haben sich verändert. In der Fabrik, die Patron Borer aufgebaut hat, sind heute 2500 Angestellte tätig.
Anfang Januar gab Biel bekannt, dass sie Borer zum Ehrenbürger machen werde. Borer gewährte dem «Bieler Tagblatt» eines seiner extrem seltenen Interviews: «Spätestens um viertel nach fünf jagts mich aus dem Bett, das kann ich nicht mehr ändern.»
Borers Sohn Daniel (46), ein Hausarzt, betätigt sich als Investor (Berner Fluggesellschaft Skywork, Hotels, etwa Giardino in Ascona TI). Tochter Franziska Borer Winzenried (49), Ex-Chefin von Rolex Biel, ermöglichte der Uni Bern eine Professur für Bienen-Forschung. Eine weitere Tochter ist an Blutkrebs gestorben.
Ein Milliardär, den ausserhalb von Biel BE kaum einer kennt. Und das, obwohl er sein Geld mit einer Weltmarke verdient hat: Rolex! Der Uhrenkonzern bestand bis ins Jahr 2004 aus zwei Unternehmen. Der Bieler Ast produzierte unter der Leitung von Harry Borer (84) die Rohwerke und den grössten Teil der Bestandteile der Uhren. Diese wurden in Genf zusammengebaut.
Die Arbeitsteilung ist noch heute weitgehend so. Doch die Besitzverhältnisse haben sich verändert. In der Fabrik, die Patron Borer aufgebaut hat, sind heute 2500 Angestellte tätig.
Anfang Januar gab Biel bekannt, dass sie Borer zum Ehrenbürger machen werde. Borer gewährte dem «Bieler Tagblatt» eines seiner extrem seltenen Interviews: «Spätestens um viertel nach fünf jagts mich aus dem Bett, das kann ich nicht mehr ändern.»
Borers Sohn Daniel (46), ein Hausarzt, betätigt sich als Investor (Berner Fluggesellschaft Skywork, Hotels, etwa Giardino in Ascona TI). Tochter Franziska Borer Winzenried (49), Ex-Chefin von Rolex Biel, ermöglichte der Uni Bern eine Professur für Bienen-Forschung. Eine weitere Tochter ist an Blutkrebs gestorben.
Er lebt im Schloss Gümligen, verbringt180 Tage im Jahr auf seiner Yacht, liebt schnelle Autos, Motorräder und Golf. Willy Michel (64) weiss, dass er viel erreicht hat: mit Disetronic (Insulinpumpen), Ypsomed (Pens), Uhren (Armin Strom) und anderem.
Der Sohn eines Bahnrangiermeisters hatte nicht nur in der Entwicklung und Produktion häufig ein glückliches Händchen, sondern auch bei den Börsengängen und beim 2003 erfolgten Verkauf des Kerngeschäftes von Disetronic an Roche. Disetronic hatte der gelernte Laborant 1984 zusammen mit seinem Bruder gegründet. In Burgdorf BE, wo er eine Zeit lang auch politisierte (parteilos). Mit rund 20 Millionen Franken ermöglichte er den Bau des Kunstmuseums Franz Gertsch.
Willy Michel hat aus zwei Beziehungen drei Kinder. Die Söhne arbeiten bei Ypsomed, die Tochter ist 7 Jahre alt.
Bei Steuern kennt Michel kein Pardon: Er liebäugelte wegen einer Steuererhöhungs-Initiative sogar damit, nach Montenegro auszuwandern. «Dort gibt es keine Vermögenssteuer», sagte Michel der «Berner Zeitung».
Er lebt im Schloss Gümligen, verbringt180 Tage im Jahr auf seiner Yacht, liebt schnelle Autos, Motorräder und Golf. Willy Michel (64) weiss, dass er viel erreicht hat: mit Disetronic (Insulinpumpen), Ypsomed (Pens), Uhren (Armin Strom) und anderem.
Der Sohn eines Bahnrangiermeisters hatte nicht nur in der Entwicklung und Produktion häufig ein glückliches Händchen, sondern auch bei den Börsengängen und beim 2003 erfolgten Verkauf des Kerngeschäftes von Disetronic an Roche. Disetronic hatte der gelernte Laborant 1984 zusammen mit seinem Bruder gegründet. In Burgdorf BE, wo er eine Zeit lang auch politisierte (parteilos). Mit rund 20 Millionen Franken ermöglichte er den Bau des Kunstmuseums Franz Gertsch.
Willy Michel hat aus zwei Beziehungen drei Kinder. Die Söhne arbeiten bei Ypsomed, die Tochter ist 7 Jahre alt.
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