«Bilanz» enthüllt Kaufpreis
Migros soll jedem Digitec-Gründer 14 Millionen Franken zahlen

Sie sind die Mini-Zuckerbergs der Schweiz: Die Digitec-Gründer Florian Teuteberg, Marcel Dobler und Oliver Herren müssten nie mehr arbeiten - und tun es doch.
Publiziert: 14.06.2012 um 15:12 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 09:34 Uhr
Pro Nase 14 Kisten: Digitec-Gründer Marcel Dobler, Oliver Herren und CEO Florian Teuteberg.
Foto: ZVG
Von Thomas Benkö

Es tönt wie ein Märchen aus dem Silicon Valley. Drei Freunde gründen 2001 ein Internet-Startup - und werden ein paar Jahre später für Abermillionen von einem Grossen geschluckt.

Letzte Woche wurde bekannt, dass sich Migros mit 30 Prozent am Elektronik-Onlinehändler Digitec beteiligt. In der morgigen Ausgabe enthüllt die Wirtschaftszeitung «Bilanz» laut ihren Recherchen nun den Kaufpreis für den «Migitec»-Deal: Angeblich 42 Millionen Franken zahlt die Migros den drei Gründern. Das macht für Florian Teuteberg, Marcel Dobler und Oliver Herren 14 Millionen Franken. Pro Nase.

Bald regnets nochmals zehn Millionen - mindestens!

Und es könnte noch mehr werden. Denn die Migros bewertet die ganze Firma Digitec mit 140 Millionen Franken (bei 400 Millionen Umsatz). Das heisst: Wenn Migros wie geplant die Aktienmehrheit an Digitec übernimmt, regnet für jeden Gründer mindestens nochmals zehn Millionen Franken.

Bei Digitec will man diese Zahlen aber nicht bestätigen: «Die Bilanz hat uns lediglich eingeschätzt und keinerlei Fakten oder Bestätigungen erhalten», sagt Sprecherin Stefanie Hynek. «Weder von Seiten der Migros, noch von uns.»

Setzten sich die Gründer nun zur Ruhe? Haus mit Pool, Jacht, ewige Ferien? Nein. Die drei bleiben an Bord und wollen Digitec noch grösser machen. «Mit Freude, Elan und aller Kraft, damit wir unseren Kunden künftig noch attraktivere Sortimente zu noch besseren Preisen anbieten können», bestätigt Florian Teuteberg.

Im Pulli an die VR-Sitzung

Treibende Kraft am Deal war auf Migros­-Seite laut «Bilanz» CEO Herbert Bolliger. Ihm ist die neue Beteiligung direkt unterstellt. Er erhofft sich von den Jungspunden neben Online­-Expertise und technischem Know­how vor allem frisches Denken und mehr Dynamik in seinem Konzern. Kulturkonflikte sind programmiert: «Wenn es die stört, dass wir im Pulli in die VR­-Sitzung kommen, müssen sie halt mal zu uns kommen», sagt Teuteberg.

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