Laut dem am Montag veröffentlichten jüngsten IAEA-Bericht befanden sich Mitte Mai schätzungsweise 3809,3 Kilogramm angereichertes Uran in den Beständen des Irans - das ist über 18-mal mehr, als 2015 vereinbart.
In dem Abkommen, das 2018 von den USA einseitig aufgekündigt worden war, hatte sich der Iran zu einer Höchstgrenze von 202,8 Kilogramm verpflichtet.
Uranbestände fast gross genug für Atomwaffen
Dem Bericht zufolge reichert der Iran zudem weiterhin Uran höher als auf den in dem Abkommen festgehaltenen Wert von 3,67 Prozent an. Der Bestand an auf bis zu 20 Prozent angereichertem Uran stieg demnach seit März um 56,3 Kilogramm auf 238,4 Kilogramm, der an auf bis zu 60 Prozent angereichertem Uran um 9,9 Kilo auf 43,1 Kilo. Zum Bau von Atombomben ist auf rund 90 Prozent angereichertes Uran notwendig.
Rund 50 Kilogramm würden für eine Atomwaffe genügen, falls das Material noch etwas höher auf 90 Prozent angereichert würde, sagte dazu ein hochrangiger Diplomat, der das iranische Atomprogramm seit langem beobachtet. Der Iran beharrt darauf, dass sein Atomprogramm rein zivilen Zwecken diene.
Das internationale Atomabkommen von 2015 sicherte dem Iran die Lockerung von Sanktionen zu. Dafür sollte Teheran sein Atomprogramm einschränken. Die USA stiegen unter dem früheren Präsidenten Donald Trump 2018 einseitig aus dem Abkommen aus. In der Folge hielt auch Teheran seine Verpflichtungen aus dem Abkommen nicht mehr ein und weitete sein Atomprogramm wieder aus. Gespräche über eine Wiederbelebung des Abkommens kommen derzeit nicht voran. (chs/AFP)