Tiefere Gebühren am Flughafen Zürich sollten Airlines ab 1. September um Millionen von Franken entlasten. Obwohl nur im einstelligen Frankenbereich, würde sich das auch positiv auf Ticketpreise auswirken. Im Mai hatte das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) die neuen Flugbetriebsgebühren genehmigt. Doch am Freitag ist beim Bundesverwaltungsgericht eine Beschwerde dagegen eingegangen, bestätigt das Bazl gegenüber BLICK. Von wem die Beschwerde stammt, sagt das Bundesamt nicht.
Jahrelanges Gezänk um Gebühren
Die Beschwerde überrascht, denn der Flughafen einigte sich mit den Airlines gemeinsam auf die neuen Preise. Demnach sollten die Fluggesellschaften pro lokalem Passagier 1.40 Franken und pro Transferpassagier 2.90 Franken weniger an den Flughafen abliefern müssen. Damit, und dank zusätzlichem Volumenrabatt, würden sie zusammen 40 Millionen Franken pro Jahr einsparen.
Der Gebührensenkung ging ein jahrelanger Streit voraus. Weil die Airline Swiss mit dem ersten Vorschlag 2013 nicht zufrieden war, zog sie vor Gericht und hatte Erfolg. Das Bazl musste nochmals über die Bücher. Nach erneuten Verhandlungen einigten sich der Flughafen und die Airlines auf den nun vorliegenden Gebührenplan.
Billigflieger hoffen auf günstigeres Zürich
Über die Senkung freuten sich besonders die Billig-Airlines. Ihnen waren die Gebühren in Zürich bisher zu hoch. So kündigte Easyjet vergangene Woche an, ab November neu Flüge von Zürich nach Amsterdam, Berlin und Lissabon anzubieten. Auch für Ryanair wären die tieferen Kosten ein Grund, Zürich ins Visier zu nehmen. Ob es so weit kommt, entscheidet das Bundesverwaltungsgericht. Es muss sich nun über die Beschwerde beugen.