Die Beerdigung hatte bereits im November stattgefunden – im engsten Familien- und Freundeskreis irgendwo in Norddeutschland. Gestern dann die Veröffentlichung von Todesanzeigen in vielen Tageszeitungen, teilweise über mehrere Seiten – auch in der Schweiz. Berthold Albrecht, Erbe des vor zwei Jahren verstorbenen Aldi-Mitbegründers Theo Albrecht (88), ist tot. Er starb im Alter von 58 Jahren.
BLICK erkundigte sich bei Aldi Nord nach der Todesursache. Die Anfrage blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet. Dies wundert nicht, denn Verschwiegenheit ist Tradition beim deutschen Lebensmittel-Harddiscounter.
War es Krebs? Die Todesanzeige der Familie gibt nur teilweise Aufschluss: «Berthold war eine Kämpfernatur, so dass er bis zuletzt noch hoffnungsvoll war.» Die Trauerfamilie unterzeichnete die Anzeige mit: «In ewiger Liebe und Dankbarkeit. Babette Albrecht mit Kindern und Familienhund sowie die gesamte Familie Albrecht.»
Berthold Albrecht (Aldi Nord) gehörte zusammen mit seinem Bruder Theo jun. zu den reichsten Deutschen. Das Vermögen des Aldi-Nord-Erben wird auf etwa fast 17 Milliarden Franken geschätzt. Über den Aldi-Verwaltungsrat lenkte er die Geschicke des Discount-Pioniers.
Die revolutionäre Idee, mit einem schmalen Sortiment und einfachen Betriebsabläufen die Kosten möglichst tief zu halten, brachte Aldi Welterfolg. Der Billiganbieter ist in insgesamt 17 Ländern in Europa, Nordamerika und Australien mit mehr als 9800 Filialen vertreten, seit dem Jahr 2005 auch in der Schweiz.
Aldi Schweiz gehört zum Hoheitsgebiet von Aldi Süd und hat 162 Filialen und 2150 Angestellte. Geschäftszahlen veröffentlicht der Discounter auch hierzulande nicht. Experten attestierten Aldi und später auch Lidl, die hiesigen Preise ins Rutschen gebracht zu haben. Ulrich Rotzinger