Loeb will hoch hinaus. Das Berner Familienunternehmen nahm sich für seine grosse Expansion sehr viel Zeit – 133 Jahre, um genau zu sein. Erst jetzt hat das Traditionshaus einen sicheren Weg gefunden, mehrere Schweizer Städte zu erobern.
Doch für Warenhäuser finden sich in den umkämpften Shoppingcentern längst keine Standorte mehr. Darum versucht es Loeb mit Mini-Kaufhäusern und nennt sie Maggs. «Der Name hat keine Bedeutung», wie Sprecherin Nicole Studer sagt. Ein Fantasieprodukt aus der Kreativabteilung.
In Bern und Freiburg gibt es bereits Filialen. Diese Woche kommt Zürich dazu, bis Mitte September folgen Biel BE, Basel und Aarau. Für die Expansion übernahm Loeb von der Aargauer Familie Baghdadi vier Filialen ihrer Kleiderkette Scooter.
In den neuen Läden gibts Kleider, Taschen, Wohn-Accessoires, Pflegeprodukte, Design-Artikel und Cupcakes zu kaufen. Zielgruppe: über 30-Jährige. Man versuche «mit Kunst, Ware und Gastronomie eine Art Erlebnishaus zu schaffen», sagte Verwaltungsrätin Nicole Loeb der «Bilanz». Geschäftsführer Heinz Baum verriet der «Textil-Revue»: «Maggs-Läden sind Bedürfnis-, aber keine Bedarfsdecker.» Hier gibts also Dinge, die keiner wirklich braucht, die aber den Shoppingbummel verschönern.
Das könnte funktionieren: «Solche Concept-Stores im mittleren bis oberen Preissegment mit guten Marken füllen eine Marktlücke», findet Immobilienvermittler Marc-Christian Riebe. Aber: «Leicht wird es nicht werden, da dieser Markt hart umkämpft ist», sagt Martin Frey vom Beratungsunternehmen Pricewaterhouse Coopers.