Was es kostet, eine Hypothekarschuld vorzeitig aufzulösen, ist eine komplexe Berechnung. In diesem konkreten Fall geht es um eine Schuld von insgesamt 750'000 Franken, gestückelt in vier Tranchen mit unterschiedlichen Laufzeiten und Zinsen (siehe Tabelle).
Zunächst berechnet die Bank aus Restlaufzeit und Zinssatz der einzelnen Tranchen, wie viel Geld ihr durch die vorzeitige Auflösung entgeht. Diese Zinskosten müssen bis zum Ende der Laufzeit bezahlt werden, so steht es in jedem Hypothekarvertrag.
Auflösung ist eine teure Sache
Doch damit nicht genug: Die Bank verrechnet auch noch die Kosten, die ihr entstehen, um das Kapital von 750'000 Franken wieder anzulegen. Das sind in Zeiten von Negativzinsen tatsächlich Kosten, der sogenannte «Wiederanlagesatz» schwankt im konkreten Beispiel zwischen –0,75 und –0,89 Prozent. Einzig bei der Liborhypothek entfallen diese Zusatzkosten.
All dies summiert sich zur sogenannten «Vorfälligkeitsentschädigung» von insgesamt 66'414.95 Franken. Die Auflösung dieser Hypothekarschuld ist also eine teure Sache, die sich auch mit tiefsten Hypozinsen nicht aufrechnen lässt.
Immerhin: Die Bank bemüht sich um ihre Kunden, macht ein Angebot, die Hypo-Schuld (mit Ausnahme der Liborhypothek) in einer einzigen Tranche zu bündeln, zu einem Zinssatz, der deutlich unter dem Durchschnitt der bisherigen drei Tranchen liegt. Das heisst: Der Kunde muss die Zinsen der Restlaufzeiten nicht bar berappen, diese werden mit dem neuen Angebot gegengerechnet.