Bei Taufe von Gotthard-Zug Giruno
SBB verraten erste Details zu Ceneri-Fahrplan

Bei der Taufe des Gotthard-Zugs Giruno hat BLICK erste Details zum neuen Fahrplan 2021 erfahren. Dieser tritt mit der Eröffnung des Ceneri-Basistunnels in Kraft.
Publiziert: 08.08.2019 um 14:54 Uhr
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Aktualisiert: 09.08.2019 um 08:53 Uhr
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Die SBB taufen ihren neuen Höchstgeschwindigkeitszug Giruno.
Foto: Sven Zaugg
Julia Fritsche, Sven Zaugg

Erst Jungfernfahrt und jetzt die Taufe: Das neue Flaggschiff der SBB, der Giruno, hält heute Donnerstag mit Verspätung, aber feierlich Einzug in die SBB-Flotte. Mit dabei im Bahnhof Bellinzona auf Gleis 737 an der Südseite: Hersteller Stadler Rail, SBB-CEO Andreas Meyer und SBB-Leiter Personenverkehr Toni Häne. Flankiert von Politikern aus dem Tessin, Uri und Graubünden sowie der Stadt Bellinzona.

Dass ausgerechnet diese Kantone an der Feier dabei sind, ist kein Zufall. Der Giruno trägt nämlich den Beinamen «Gotthardzug», offizieller Taufname ist «San Gottardo». In Zukunft wird er mit bis zu 250 Stundenkilometern durch den Gotthard-Basistunnel donnern. 

Der Freudentag für die SBB wird allerdings durch eine Tragödie überschattet. Wie heute bekannt wurde, ist am Sonntag ein Zugbegleiter in Baden AG tödlich verunglückt. Bei seiner Begrüssung im Zug auf der Fahrt nach Bellinzona zeigt sich CEO Meyer tief betroffen. «Nichtsdestotrotz der Zug ist bestellt», schliesst er seinen Kommentar zum Unglück ab. Man sehe am Beispiel Giruno, dass die SBB ganze viele Züge beschaffen würde. «Die allermeisten kommen auch rechtzeitig in den Betrieb», sagt Meyer weiter.

15 Minuten weniger lang im Zug

Bei der Taufe des Gotthardzugs Giruno hat BLICK erste Details zum neuen Fahrplan 2021 erfahren. Dieser tritt mit der Eröffnung des Ceneri-Basistunnels in Kraft. 

Dazu sagt Toni Häne: «Im internationalen Personenverkehr wollen wir eine schnelle Verbindung von Zürich nach Mailand mit einer Reisezeit von rund drei Stunden anbieten.» Neue Verbindungen führen nach Genua und Bologna. Direkt wirds zukünftig auch nach Venedig gehen.

Die Vorteile des Tunnels: 15 Minuten kürzere Reisezeiten und 50 statt 60 Reisezüge pro Tag. Dank dem Tunnel gehts für Deutschschweizer auch wieder direkt nach Locarno.

Besonders wichtig sei der Ceneri-Basistunnel für den Kanton Tessin, halten die SBB in ihrer Mitteilung fest. Zwischen Lugano und Bellinzona sowie Locarno und Lugano dauern die Fahrten nur noch halb so lang. Also 15 statt 30 Minuten und 30 statt 60 Minuten. Zudem müssen Reisende von Locarno nach Lugano nicht mehr in Giubiasco umsteigen.

In einem Jahr sind alle Züge im Einsatz

Im Fahrplan 2020 wollen die Bundesbahnen vorerst drei der neuen Hochgeschwindigkeitszüge einsetzen, das haben sie schon früher angekündigt. Dereinst sollen dann 29 Kompositionen durch die Schweiz düsen. Sie werden ab Dezember 2019 schrittweise eingeführt, schreiben die SBB in ihrer heutigen Medienmitteilung.

Erst fahren sie nur bis ins Tessin, ab nächstem Frühling dann aber weiter nach Mailand. Ende 2020 sollen alle 29 Girunos auf den Schienen sein. Dann eröffnet auch der Ceneri-Basistunnel.

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