Schweizer nutzen das Angebot des Fintech-Unternehmen Revolut vor allem für Auslandszahlungen. Im Unterschied zu Kreditkarten von etablierten Banken fährt man damit dank den günstigen Wechselkursen meist besser. Möglicherweise gibts nun aber einen weiteren Grund auf die britische Firma zu setzen. Seit heute Donnerstag bietet Revolut die Möglichkeit, US-Aktien zu kaufen und verkaufen.
Vorerst können nur sogenannte Metal-Kunden (teuerstes Paket) aus dem Europäischen Wirtschaftsraum zum Revolut-Börsenhändler werden. Diese zahlen umgerechnet 15.40 Franken pro Monat für ihre Karte. Schritt für Schritt soll die Funktion auf weitere Aktien, Kunden und Regionen ausgeweitet werden. Irgendwann auch auf Schweizer.
Gratis-Kunden stark eingeschränkt
Wie mit dem Grundangebot will Bankenschreck Revolut mit der Aktienhandel-Funktion Millennials ködern. Diese sind zurückhaltend, wenn es ums Anlegen geht. Revolut will das ändern. Wie? Erstens soll das Kaufen und Verkaufen der Aktien einfach sein, zweitens günstiger als bei den herkömmlichen Anbietern. Diese verlangen oft happige Transaktionsgebühren.
Metal-Kunden tätigen ihre ersten 100 Transaktionen pro Monat gratis. Nachher kostet jede weitere 1 Dollar. Zusätzlich zieht Revolut eine Gebühr von 0,01 Prozent auf die Summe im Portfolio ein. Liegen dort 100'000 Franken, wären es 10 Franken. In der Testphase soll noch alles gratis sein. Schon bekannt ist auch, wie die Kosten für die anderen Kunden aussehen. Premium-Kunden (mittleres Paket) bekommen acht Gratis-Transaktionen pro Monat, Standard-Kunden (günstigstes Paket) nur drei. Beide zahlen darüber hinaus ebenfalls 1 Dollar pro Transaktion.
Auch wer kaum Geld hat, kann investieren
Revolut hat zudem Kleinstanleger im Visier. Diese können via Revolut Teile von Aktien kaufen. Das Minimum liegt bei 1 Dollar. Wer also nicht 1867 Dollar – umgerechnet 1858 Franken – in eine Amazon-Aktie stecken will, kann für weniger Teilbesitzer einer Aktie des Online-Riesen werden. Ein Vertreter von Revolut erklärte im Interview mit dem US-Sender «CNBC» das Ziel: «Es geht darum, Menschen mit einzubeziehen, die bisher davon ausgeschlossen waren, ihr Vermögen zu vermehren.» Die tiefen Zinsen machten es für Bankkunden schwierig zu sparen. (jfr)