Bei der Kündigung sind sie nicht ehrlich
Haben Chefs Schiss vor der Wahrheit?

Mangelnde Leistung ist der Hauptgrund für Kündigungen. Aber viele Chefs haben Angst, den Betroffenen das geradehinaus ins Gesicht zu sagen.
Publiziert: 17.05.2017 um 14:33 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:00 Uhr
Kündigungen sind meist mit Konflikten verbunden.
Foto: ugde
Guido Schätti

Sie gehören zu den schwierigsten Situationen im Arbeitsleben, sind aber unvermeidlich: Kündigungen. In der Schweiz sind sie rechtlich zwar relativ simpel. Doch emotional sind Entlassungen eine enorme Belastung – für die Angestellten, aber auch für die Chefs. Denn oft geht einer Kündigung ein länger andauernder Konflikt voraus.

Entsprechend harzig laufen Kündigungsgespräche ab. Hinter vorgehaltener Hand sagen Chefs zwar, dass mangelnde Leistung der weitaus häufigste Grund für die Kündigung ist. Manche haben aber Schiss, dies den Angestellten geradeheraus zu sagen, wie eine Umfrage der Personalberatung Neumann Zanetti & Partner in Meggen LU zeigt.

Die Hälfte erhält keine Begründung

Zwar geben nur elf Prozent der Vorgesetzten zu, dass sie den Gekündigten den wahren Grund für die Trennung verschleiern und stattdessen um den Brei herumreden. Aber die Hälfte der Gekündigten hat das Gefühl, keine befriedigende Begründung erhalten zu haben.

Ein Trost: Knapp die Hälfte der Gekündigten kann nach Erhalt des blauen Briefs seinen Arbeitsplatz sofort räumen. Auch dies ein Hinweis, dass Konflikte lieber vermieden als ausgetragen werden. Die Chefs verzichten auf Geld und Arbeitsleistung, wenn sie dafür ihre Ruhe haben.

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