Das Sparkonto lohnt sich nicht mehr. Die Zeiten sind vorbei, als man das Geld ohne Bedenken ruhen lassen und Ende Jahr Zinsen abschöpfen konnte. Die Erträge sind so tief wie noch nie.
Bei der Raiffeisen erhält man auf dem Sparkonto noch 0,1 Prozent Zins, bei der Postfinance 0,15 und bei der CS 0,05. Am wenigsten gibts bei der UBS: Erst kürzlich senkte die grösste Bank der Schweiz den Sparkonto-Zins auf 0,025 Prozent.
Wer Anfang Jahr 1000 Franken auf dem Konto hat, erhält also nach 12 Monaten von der Bank gerade noch 25 Rappen Zins! Viele Sparer zahlen heute bereits drauf, weil die Gebühren auf einigen Konti höher sind als der Zins.
Das Steueramt belohnt verlässliche Bürger
Für einfache Sparer kommt es sogar noch schlimmer: Finanzexperten gehen davon aus, dass diese Gebühren in nächster Zeit ansteigen könnten. Dies weil die Banken die Negativzinsen der Schweizerischen Nationalbank auf ihre Kunden abwälzen.
Renditen sind dennoch möglich – auch ohne Risiko-Investitionen. Zum Beispiel bei der Steuerrechnung. Was viele nicht wissen: Wer die Steuern früh begleicht, muss weniger zahlen. Das Steueramt belohnt verlässliche Bürger mit einem Vergütungszins. Hier gibt es sogar Wettbewerb unter den Kantonen. Das Finanzportal Cash.ch hat die Zinssätze aller Kantone ermittelt.
- 2 Prozent Vergütungszins gibt es in den Kantonen Zug, Glarus und Obwalden.
- 1,5 Prozent in den Kantonen Zürich, Nidwalden und Neuenburg.
- 1 Prozent in Uri, St. Gallen, Schwyz, Waadt und beide Appenzell.
- 0,5 Prozent in Basel-Stadt, Graubünden, Aargau, Genf, Wallis, Schaffhausen und Thurgau.
- 0,3 Prozent in Luzern.
- 0,25 in Bern, Tessin, Solothurn und Jura.
- 0,2 Prozent in Freiburg und Baselland.
Wegen der Tiefzinspolitik mussten einige Kantone den Zinssatz kürzlich senken, darunter beide Basel und Luzern. Dennoch sind die Erträge noch höher als bei den meisten Sparkonti. (alp)