Bei den Innerschweizer Bergbahnen sieht man schon schwarz
Der Schnee kommt, die Gäste gehen

Der Schnee über die Weihnachtsferien blieb aus. Gerade in voralpinen Regionen stehen deswegen viele Lifte still. Pistenchefs aus der Zentralschweiz sind besorgt – und hoffen nun auf die Wetterwende und viel Schnee am Wochenende.
Publiziert: 03.01.2019 um 03:24 Uhr
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Aktualisiert: 03.01.2019 um 09:14 Uhr
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Die Skilifte zwischen Rigi Klösterli und Rigi Staffel stehen still.
Foto: zvg
Anian Heierli
Anian HeierliReporter Zentralschweiz

Die Pistenchefs der Zentralschweiz hatten bislang wenig Arbeit. Ausgerechnet in den Weihnachtsferien blieb der Schnee aus. Empfindlich trifft das Skigebiete in mittleren Höhenlagen. Immerhin ein Hoffnungsschimmer bleibt: Am Wochenende fallen laut Meteo Schweiz auch in den Voralpen weisse Flocken. Doch die Weihnachtsferien sind längst vorbei – der Winter kommt zu spät.

Kaum Schnee liegt auf der Rigi Kaltbad (1433 m, LU). Heisst: Skipisten, Langlaufloipe und Schlittelbahn sind geschlossen. Pistenchef Josef Zimmermann (51) sagt zu BLICK: «Der Berg ist nur angezuckert. Es liegen rund fünf Zentimeter Schnee.» Zimmermann hofft deshalb auf kalte Temperaturen und Niederschläge: «Mit nur 20 Zentimeter Neuschnee könnten wir die Schlittelbahn präparieren.» Er weiss: Für den Skibetrieb braucht es deutlich mehr Schnee.

Spaziergänger statt Skifahrer

In den Vorjahren war es nicht so prekär: «Oft hatten wir an Weihnachten Tauwetter. Aber in der Woche danach fiel dann für gewöhnlich Schnee.» Immerhin: «Wegen der Sonne hatten wir viele Spaziergänger», so der Pistenchef.

Auch auf dem Sattel-Hochstuckli Mostelberg (1200 m ü. M., SZ) freut man sich über Wanderer. «Schneearme Winter sind ein Problem», sagt Geschäftsführer Marcel Murri (56). «Da muss man sich Gedanken über alternative Angebote machen.» Denn Tatsache ist: Der Skibetrieb läuft nur auf zwei von 14 Pistenkilometern, und auch die grosse Schlittelbahn ins Tal ist geschlossen. Murri dazu: «Wir hoffen auf 30 bis 50 Zentimeter Neuschnee.» Im Vergleich zu den Weihnachtsferien 2017 nahmen die Frequenzen im Gebiet Sattel-Hochstuckli ab. «Aktuell verzeichneten wir rund 50 Prozent weniger Gäste.»

Der Winter kommt erst zum Ferienende

Auf dem Stoos-Dorf (1305 m ü. M., SZ) liegen zurzeit nur 15 bis 30 Zentimeter Schnee. «Dennoch sind einzelne Lifte bei guten Verhältnissen in Betrieb», so Pistenchef Xaver Appert (52). «Diese Pisten konnten wir mit Schneekanonen beschneien.» Alle acht Anlagen sind offen. Befahren werden aber nur zehn von 35 Pistenkilometern. Auch hier: «Das tolle Wetter zog immerhin Winterwanderer auf den Berg.»

Pistenchef Ivo Näpflin (39) von der Klewenalp (1600 m ü. M., NW) sagt: «Auch wir haben wenig Schnee. Es müsste besser sein.» Angefangen habe es gut: «Wir hatten rund einen Meter Schnee. Doch dann hat es alles verregnet.» Aktuell liegen im Gebiet noch zehn bis 30 Zentimeter. Nur ein kleiner Teil der 40 Pistenkilometer sind fahrbar. Sein bitteres Fazit: «Jetzt ist es kalt genug, doch die Ferien sind vorbei.»

Die Innerschweizer hoffen nun auf die Winter-Wetterwende – und dass aus Prognosen weisse Tatsachen werden.

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Schnee, Sonne und viele Gäste – die Bilanz der Bündner Bergbahnen fällt positiv aus. Gegenüber dem Vorjahr tollten sich 5,5 Prozent mehr Gäste im Schnee, wie die Zahlen des Branchenverbands zeigen. Weil es lange warm war, startete die Saison vergleichsweise spät. Die Altjahreswoche und auch Neujahr verliefen dann ausgezeichnet. Den grössten Zuwachs verzeichnete Engadin St. Moritz mit einem Plus von 10,6 Prozent. Dank der Rabatte für Frühbucher kauften viele bereits die Tickets für die Sportferien.

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