Die Schweizer Modebranche kommt nicht zur Ruhe. Nach der Kleiderkette Companys und Schuhverkäuferin Bata steht nun offenbar Blackout vor dem Aus. 2015 hatte der Kleiderverkäufer noch 92 Filialen in der ganzen Schweiz. Nun wird ein Standort nach dem anderen aufgegeben, wie die Gewerkschaftszeitung «Work» schreibt.
Interne Dokumente belegen laut «Work», dass mehreren hundert Angestellten auf Ende April gekündigt wurde. 500 Jobs seien futsch. «Ein Grossteil der Filialen hat bereits dicht gemacht», sagt Natalie Imboden, Detailhandelsverantwortliche bei der Gewerkschaft Unia, zu BLICK.
Wie viele Läden es genau sind, kann sie nicht sagen. Der Grund: Die Ereignisse überschlagen sich, pro Woche schliessen schweizweit derzeit mehrere Filialen. Bereits leer geräumt sind etwa die Kleiderläden in Hochdorf LU, Wil SG, Grenchen SO, Crissier VD oder Volketswil ZH.
Was passiert mit Lehrlingen?
«Nächste Woche treffen wir uns noch einmal mit dem Blackout-Management», sagt Imboden. «Uns geht es primär darum, dass möglichst viele Betroffene auch in Zukunft eine Anstellung mit mindestens gleichen Bedingungen haben, auch wenn es bei einem neuen Arbeitgeber ist», sagt sie.
Zudem verhandle man um Abgangsentschädigungen für langjährige Angestellte. Und um das Schicksal der Lehrlinge. «Sie müssen alle ihre Ausbildung abschliessen können», fordert die Gewerkschafterin.
Und: «Es geht gar nicht, dass Mitarbeitende, welche die Kündigung erhalten haben und in eine andere Filiale verlegt wurden, die Kosten für das Pendeln selber bezahlen müssen», so Imboden.
Suche nach Käufer läuft
Blackout will im Detail erst am 4. Mai informieren, dann steht der nächste Termin beim Nachlassrichter an. Seit dem 9. Februar steht die Modekette mit Sitz in Oensingen SO in provisorischer Nachlasstundung. Und bekommt so Zeit, um einen Investor zu suchen und den Konkurs abzuwenden.
«Im Moment laufen Verkaufsverhandlungen», sagt Blackout-Sprecherin Karin Heimann zu BLICK. «Wir suchen einen Käufer, der möglichst viele Filialen übernimmt.» Für die restlichen Läden würde man dann einzelne Käufer suchen. Man arbeite intensiv an Lösungen für Angestellte und Lehrlinge. «Es liegt uns am Herzen, dass diese ihre Ausbildung abschliessen können», sagt Heimann.