Foto: Manuel Geisser

Bauern sauer über Import-Obst
«Das geht natürlich nicht!»

Obwohl der Konsum von Äpfeln jedes Jahr sinkt, wird gleichzeitig immer mehr Kernobst importiert. Das macht den Schweizer Bauern einen gewaltigen Strich durch die Rechnung.
Publiziert: 11.04.2019 um 15:40 Uhr
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Aktualisiert: 11.04.2019 um 15:52 Uhr
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Für die Apfelbauern war 2018 ein besonders ertragreiches Jahr.
Foto: Keystone

Für die Apfelbauern war 2018 ein besonders ertragreiches Jahr. Laut aktuellen Zahlen des Schweizer Obstverbands notierte der Lagerbestand Ende März bei total 35'100 Tonnen und liegt damit um satte 4563 Tonnen über demjenigen von 2017.

Doch die Freude ist getrübt. «Der insgesamt hohe Lagerbestand stelle eine beträchtliche Herausforderung für sämtliche Marktpartner dar», schreibt der Obstverband in einem Kommentar.

Grund: Schweizer essen immer weniger Äpfel. «Wir wissen, dass mehr als 85 Prozent der Konsumenten Äpfel kaufen. Doch sie kaufen immer kleinere Mengen», sagt Hubert Zufferey vom Obstverband im Gespräch mit der Zeitung «Schweizer Bauer». 

Um die Saison erfolgreich zu bewältigen, brauche es weiterhin zielgerichtete Aktivitäten, um die Nachfrage bei den Konsumentinnen und Konsumenten anzuregen, so Zufferey. 

Noch mehr Äpfel aus dem Ausland

Doch nicht nur der sinkende Konsum macht den Apfelbauern laut Obstverband einen Strich durch die Rechnung, sondern auch die Importe generell. Schon von September 2018 bis März 2019 wurden fast 1000 Tonnen Äpfel nach der Erntesaison importiert. 

Für Zufferey unhaltbar: «Wir haben schon einen extrem hohen Lagerbestand, und nun wird einfach importiert. Das geht natürlich nicht.» Obwohl diese 1000 Tonnen nur wenige Prozent ausmachen, seien sie dennoch schädlich für den Markt.

Die Folge: Die viel zu grossen Lagerbestände drücken den Preis für ein Kilo Tafeläpfel auf einen Franken. Das zwingt die Obstbauern, einen Teil ihres besten Tafelobstes in Mostereien zu fahren, was einen drei bis viermal tieferen Preis als jener im Detailhandel mit sich bringt. (zas)

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