Insgesamt kamen gut 1'300 Aktionäre am Freitag ins Zürcher Hallenstadion - etwas mehr als im Vorjahr, als es knapp 1'200 waren. Diese vertreten allerdings lediglich knapp 1,2 Prozent der anwesenden Aktienstimmen, der grosse Rest wird durch einen unabhängigen Stimmrechtsvertreter wahrgenommen. Grosse Aktionäre - zu ihnen gehören etwa die Olayan Group, die Qatar Holding, Harris Associates, Blackrock oder der Norwegische Staatsfonds - lassen sich also allenfalls vertreten.
Im Vorfeld der Abstimmungen zum Vergütungsbericht gab es 20 Wortmeldungen. Ethos-Direktor Vincent Kaufmann etwa kritisierte die Managerlöhne im Vergleich zum Aktienverlust von gegen 40 Prozent im vergangenen Jahr als «untragbar". Er verstehe zum Beispiel nicht, wie ein Gesamtbetrag von 30,6 Millionen Franken an Boni für die Geschäftsleitung für das Geschäftsjahr 2018 beantragt werden könne, sagte Kaufmann.
Der Schweizer Stimmrechtsberater Ethos hatte den Aktionären zuvor empfohlen, bei sämtlichen Tagesordnungspunkten betreffend Vergütung des Verwaltungsrates und des Managements mit «Nein» zu stimmen. Da die Bank aber das Vertrauen der Grossaktionäre geniesst, dürften am Freitag alle Anträge des Verwaltungsrats angenommen werden.
Ebenfalls Thema war in einigen Wortmeldungen das Klima. Zuvor hatten am Morgen vor den Toren der Generalversammlung trotz Regen Menschen der «Klimastreikbewegung» protestiert. Der Vorwurf gegen die Bank lautet, dass die Credit Suisse weiterhin die fossile Brennstoffindustrie unterstütze und damit die Klimakrise mitfinanziere.
Risikochefin Lara Warner legte entsprechend dar, wie die Politik der Credit Suisse in Sachen Klimaschutz aussieht. Man schaue ganz genau hin, wo und mit wem man Geschäfte mache, sagte sie. (SDA)