Autoindustrie
VW schraubt Produktionsziel für E-Autos hoch

Volkswagen nimmt sich den Bau von mehr Elektroautos vor als bisher geplant. Das Ziel von einer Million batteriegetriebenen Autos solle bereits Ende 2023 und damit zwei Jahre früher als bisher vorgesehen erreicht werden, teilten die Wolfsburger am Freitag mit.
Publiziert: 27.12.2019 um 10:28 Uhr
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Aktualisiert: 27.12.2019 um 10:30 Uhr
Volkswagen will die E-Mobilität stärken: ein Auto des deutschen Autobauers an der LA Auto Show im vergangenen November (Archivbild).
Foto: Damian Dovarganes

Für 2025 rechne die Marke VW nun mit 1,5 Millionen produzierten Elektrofahrzeugen. Volkswagen will den US-Elektroautobauer Tesla überholen und in den nächsten Jahren zum Weltmarktführer in der E-Mobilität aufsteigen. Dazu plant der Konzern zahlreiche neue Modelle.

Den Anfang macht der neue ID.3, dessen Produktion im November in Zwickau angelaufen ist und der im Sommer zu den Händlern rollen soll. Wenige Monate später soll dort die Produktion des ID.Crozz beginnen, des ersten vollelektrischen SUV der Marke VW.

Auch in China und den USA laufen die Vorbereitungen zum Anlauf der ID-Familie. Im chinesischen Anting hat bereits die Vorproduktion begonnen. Das US-Werk in Chattanooga soll ab 2022 ebenfalls E-Autos fertigen.

Der Wolfsburger Konzern will binnen fünf Jahren 33 Milliarden Euro in die Elektromobilität investieren, ein Drittel davon entfällt auf die Marke VW. Insgesamt sollen bis Ende 2024 knapp 60 Milliarden Euro in klimaschonende Antriebe, selbstfahrende Autos und die Digitalisierung fliessen. Binnen zehn Jahren plant Volkswagen bis zu 75 reine Elektro-Modelle.

In einer ersten Welle will der Konzern bis 2029 weltweit so 26 Millionen E-Mobile auf die Strassen bringen, der grösste Teil auf Basis des neuen Elektrobaukastens MEB. Ziel des Mammutprogramms ist es, den Ausstoss der Fahrzeugflotte an klimaschädlichem CO2 zu senken, um die schärferen Klimavorgaben zu erfüllen.

Das Geld für die Investitionen will VW sowohl durch den Mittelzufluss aus dem laufenden Geschäft als auch durch Sparprogramme selbst erarbeiten. Das heisst aber auch, dass weiterhin Arbeitsplätze verloren gehen, weil das Arbeitsvolumen in der Elektromobilität geringer ist als bei herkömmlichen Verbrennern. Die Kosten senkt Volkswagen auch dadurch, dass andere Hersteller den Elektrobaukasten nutzen. Den Anfang macht der zweitgrösste US-Autobauer Ford, mit dem Volkswagen bereits vor ein paar Monaten eine Allianz geschlossen hat.

Den Bezug der Batterien, die für die steigende Zahl an Elektroautos benötigt werden, hat sich Volkswagen durch langjährige Lieferverträge gesichert. Parallel bereitet der Konzern den Einstieg in eine eigene Fertigung von Batteriezellen vor und hat sich dafür mit dem schwedischen Spezialisten Northvolt verbündet. Ab 2020 soll im niedersächsischen Salzgitter eine Batteriezellenfabrik mit einer Kapazität von 16 Gigawattstunden entstehen. Der Produktionsstart ist für den Jahreswechsel 2023/2024 geplant.

(SDA)

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