Céline Dossenbach (21) aus Zürich steckt im ersten Jahr der Ausbildung zur Pflegefachfrau an der Höheren Fachschule Pflege. Mitten in der Corona-Krise. Und doch lässt sie sich vom Pandemie-Stress nicht abschrecken. «Ich habe schon während der ersten Welle in der Pflege gearbeitet», sagt sie. Das habe sie nur noch bestärkt, den richtigen Beruf gewählt zu haben. «Es ist ein gutes Gefühl, nach dem Dienst nach Hause zu gehen und zu wissen, jemandem geholfen zu haben.»
Sie habe den Beruf ergriffen, weil es ein abwechslungsreicher Job ist. «Es wird einem nie langweilig. Ich kann in einem Team arbeiten. Und ein Tag ist anders als der nächste», sagt sie. Über mangelnde Wertschätzung beklagt sie sich nicht. «Für mich ist es Wertschätzung genug, wenn mir ein Patient ein Lächeln schenkt», sagt Dossenbach. Die junge Frau weiter: «Ich bin stolz darauf, in der Pflege arbeiten zu können.» Man nimmt es ihr ab.
«Hatten auch Überstunden vor der Pandemie»
Selbst Überstunden machen ihr offenbar nichts aus. «Wir hatten auch vor der Pandemie viel zu tun und haben Überstunden gemacht. Der Pflegealltag ist anstrengend», weiss sie. «Wenn man den Job mit Liebe macht, dann macht man das gerne. Und geht nicht einfach um 16 Uhr nach Hause, sondern bleibt auch einmal eine halbe Stunde länger bei einem Patienten.»
Die Zeit während der ersten Welle sei eindrücklich gewesen. «Aber ich war froh, dass ich immer eine sichere Stelle hatte. Dass ich immer arbeiten konnte.» Sie sei sehr nahe bei den Patienten gewesen und habe Tag für Tag gesehen, wie sich die Situation und einzelne Patienten verändert haben. «Auch während der Pandemie gab es viele positive Erlebnisse.»
«Beim Stillen hat es besser geklappt»
Zuletzt hat sie auf der Geburtenabteilung gearbeitet. «Es hat mir gefallen, Frauen in der Zeit nach der Geburt zu helfen», sagt sie. Die Pandemie habe da auch ihr Gutes gehabt. «Die Frauen durften keinen Besuch mehr empfangen. Es war schön zu sehen, dass es so mit dem Stillen viel besser geklappt hat. Die Bindung zwischen Mutter und Kind wurde viel stärker ohne all die Angehörigen neben dem Bett.»