Grosse Ehre für den Architekten Roger Boltshauser (58) und sein Team. Die Schweizer haben im Rahmen der Architektur Biennale in Venedig (I) einen Holcim Award für nachhaltiges Bauen gewonnen. Die Auszeichnung haben sie für das Holz-Hochhaus H1 im Neubauquartier Zwhatt in Regensdorf ZH erhalten.
Das Besondere an der Ehrung für die Schweizer: Normalerweise werden die Awards nur für bereits erstellte Bauten vergeben, das Hochhaus H1 ist dagegen erst im Rohbau etwas zur Hälfte errichtet.
Blick erreicht Roger Boltshauser auf dem Weg nach London. Den Preis sieht er als Bestätigung für seine bisherige Arbeit: «Schon seit 20 Jahren beschäftigen wir uns mit dem Thema nachhaltiges Bauen, setzen auf Materialien wie Holz oder Lehm. Der Preis, zeigt, dass wir die richtige Strategie gewählt haben. Diese Anerkennung ist sehr wichtig für uns.»
Integrierte Solaranlage
Im Quartier Zwhatt entsteht mit einer Höhe von 75 Metern das im Moment höchste Holzhaus der Schweiz. Dieses bietet in 156 Wohnungen Platz für rund 400 Bewohner und spart über den ganzen Lebenszyklus rund 25 Prozent CO2 im Vergleich mit der herkömmlichen Bauweise. «Es kommt nicht auf die schiere Grösse an, sondern darauf, dass wir zeigen konnten, wie mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz auch Hochhäuser in dieser Grössenordnung gebaut werden können», so Boltshauser.
Das Holz für den Bau kommt aus dem Schweizer Jura, der Strombedarf wird zur Hälfte über eine in der Fassade und auf dem Dach eingebaute Solaranlage gedeckt.