Aussichten für den Sommer
Schweizer Hotellerie zwischen Hoffen und Bangen

Zieht es Schweizer vermehr ans Meer, könnte das negative Folgen für die Schweizer Hotellerie haben. Denn statt im Tessin würden Hotels in der Toscana oder anderswo gebucht.
Publiziert: 13.06.2021 um 10:45 Uhr
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Aktualisiert: 13.06.2021 um 11:54 Uhr
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Noch ist offen, wie gut der Sommer für das Hotel Giessbach ...
Foto: swiss-image.ch

Des einen Freud ist des anderen Leid: Im Moment haben die Schweizer Reiseveranstalter wieder Aufwind, das Reisefieber ist bei den Schweizerinnen und Schweizern wieder erwacht. Das heisst aber auch: Gefragt sind Hotels am Mittelmeer – und nicht etwa in den Schweizer Bergen oder Seen.

Nach Lockerung der Corona-Massnahmen und Aufhebung zahlreicher Restriktionen im Reiseverkehr entdeckt die Schweizer Bevölkerung wieder ihre Reiselust. Laut dem Reisebarometer des TCS kann sich jeder zweite Schweizer und jede zweite Schweizerin vorstellen, in den nächsten Monaten ins Ausland zu fahren, wie die «SonntagsZeitung» schreibt.

Es lockt das Meer

Die beliebtesten Destinationen sind demnach Italien, Griechenland und Frankreich. Nach über einem Jahr Pandemie locken Badeferien am Mittelmeer. Zu beachten bleibt, dass einzelne Restriktionen bei Reisen noch immer in Kraft sind. So verlangt zum Beispiel Italien nach wie vor einen negativen Covid-Test und ein Passagier-Lokalisierungs-Formular.

Das heisst aber auch, dass die Schweizer den Hotels im eigenen Land wieder vermehrt den Rücken kehren: «Es ist damit zu rechnen, dass Schweizer vermehrt ins Ausland reisen, wenn es die Situation zulässt», sagt Vinzenz van den Berg von Hotelleriesuisse. Weil gleichzeitig Gäste aus Fernmärkten und Businessreisende nach wie vor fehlen, rechne der Dachverband in diesem Sommer mit einer ähnlich schlechten Saison wie 2020, so die «SonntagsZeitung».

Hoffen in den Städten

In der «NZZ am Sonntag» macht dagegen Andreas Züllig (61), Präsident des Verbandes Hotelleriesuisse, auf Optimismus: «Dieser Sommer dürfte noch besser werden als der letzte. Damit hätte ich nicht gerechnet.» Graubünden und das Tessin könnten auf eine gute Saison hoffen. Interessant: Fünfsternehotels sind ebenso beinahe ausgebucht wie Campingplätze.

Auch für die Stadthotellerie sehe es wieder besser aus. Der letzte Öffnungsschritt des Bundesrates vom 31. Mai habe der Branche wieder Leben eingehaucht. Die Erholung könne sogar schneller gehen als ursprünglich gedacht, sagte Martin von Moos, Präsident des Zürcher Hoteliervereins. Das Forschungsinstitut BAK Economics stützt diese Beobachtung. Das Covid-Zertifikat könnte den Markt zusätzlich ankurbeln. (SDA/koh)

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