Diese PR-Aktion wird die Wut der Schweizer Täxeler auf Uber noch einmal vergrössern: Der US-Fahrdienstvermittler fährt am Wochenende Stimmbürger in Basel und Zürich zu den Urnen - und offeriert die Fahrkosten von bis zu 10 Franken.
«Mit Uber an die Urne», heisst die Aktion, mit dem das Unternehmen aus dem Silicon Valley «einen nachhaltigen Beitrag zur demokratischen Meinungsbildung leisten will», wie es in einer Mitteilung heisst.
«Unser Ziel ist es, dass so viele Stimmberechtigte wie möglich ihre Stimme abgeben können. Nicht nur an diesem Wochenende, sondern auch in Zukunft», sagt Rasoul Jalali (33), General Manager von Uber Schweiz.
Brisant ist der Zeitpunkt: Am Montag findet in Bern unter dem Motto «Uber stoppen» eine Grossdemo statt. Die Organisatoren rechnen mit rund 800 Taxifahrern aus der ganzen Schweiz. Im Corso machen sie mit ihren Taxis auf die Missstände in der Branche aufmerksam. Kein Wunder: Viele Taxifahrer können von ihren Einnahmen kaum mehr leben.
«Uber hat für die Taxifahrer in der Schweiz drastische Konsequenzen. Der 50-Milliarden-Dollar-Konzern drückt die Preise und kassiert trotz geringer Leistung für jede Fahrt satte 20 Prozent Gebühr», schreibt die Gewerkschaft Unia in einem Aufruf zur Demo.
Der Widerstand gegen die US-Firma im Silicon Valley, die in 350 Städten in 64 Ländern präsent ist, wird immer heftiger. In Genf ist der Fahrdienst bereits verboten worden. «Nun müssen auch andere Kantone und der Bund nachziehen», fordern die Schweizer Taxi Union und die Unia. Am Montag wollen die Taxifahrer dem Bundesrat einen offenen Brief übergeben.