Aus nach 125 Jahren
Berner Impfstoff-Hersteller schliesst Produktion – 500 Jobs weg

Nach über 125 Jahren schliesst Janssen in Bern. Rund 500 Mitarbeitende verlieren ihren Job. Der Impfstoffhersteller verlegt die Produktion in die Niederlande.
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Janssen stellt die Impfstoff-Produktion in Bern ein.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Janssen schliesst seinen Standort in Bern, 500 Mitarbeitende verlieren Jobs
  • Schliessung nach gescheiterter Forschung und Produktionsende von lentiviralen Vektoren
  • Über 300 Festangestellte und 200 Temporäre betroffen, Verlagerung in die Niederlande bis 2026
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Noch während der Corona-Pandemie galt Impfstoffhersteller Janssen aus Bern als Hoffnungsträger. Jetzt ist klar: Der Standort Bern wird geschlossen, wie «20 Minuten» berichtet. Rund 500 Mitarbeitende verlieren ihren Job in der traditionsreichen Fabrik mit ihrer über 125-jährigen Geschichte.

Bereits im Sommer hatte es im Werk Bern-Bümpliz stark gebebt. Damals eröffnete Janssen ein Konsultationsverfahren, bis zu 300 Stellen standen auf der Kippe. Grund war ein Rückschlag in der Forschung: Ein neuer Impfstoff gegen Kolibakterien zeigte in klinischen Studien nicht die gewünschte Wirkung. Gleichzeitig lief die Produktion sogenannter lentiviraler Vektoren aus.

300 Festangestellte, 200 Temporäre

Nun folgt der definitive Entscheid. Janssen, eine Tochter des US-Pharmariesen Johnson & Johnson, zieht sich komplett aus der Impfstoffentwicklung und -produktion in der Schweiz zurück. Die verbleibenden Aktivitäten werden bis Ende 2026 in die Niederlande verlagert, wo ein neuer Grossstandort entsteht.

Betroffen sind über 300 Festangestellte und rund 200 Temporärkräfte. Viele arbeiteten seit Jahrzehnten im Betrieb. «Die Stimmung ist schlecht, viele sind schockiert», sagt eine Mitarbeiterin gegenüber «20 Minuten». Einige Kollegen hätten 25 Dienstjahre hinter sich.

Brisant ist der Abzug auch politisch. Gerade nach Corona hatten zahlreiche Stimmen gefordert, die Impfstoffkompetenz in der Schweiz zu sichern. Das Bundesamt für Gesundheit bedauert den Entscheid, sieht die nationale Strategie aber nicht gefährdet.

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