Aus Apotheke bis zur Haustür
Just Eat bringt dir jetzt Windeln und Hustensaft nach Hause

Just Eat und die Benu-Apotheken spannen zusammen. Neu gibts rezeptfreie Medis in 45 Minuten nach Hause. Doch der Service hat seinen Preis.
Publiziert: 06:59 Uhr
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Aktualisiert: 08:48 Uhr
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Die Nase läuft, der Hals kratzt, man liegt krank im Bett – und zu Hause fehlen die Erkältungsmittel.
Foto: Photoroyalty

Darum gehts

  • Just Eat und Benu-Apotheken bieten Medikamentenlieferung innerhalb von 45 Minuten an
  • Service richtet sich besonders an ältere und alleinlebende Menschen
  • Produkte kosten bis zu 20 Prozent mehr als in der Apotheke
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Riccarda CampellRedaktorin Wirtschaft

Wer kennt es nicht: Man liegt krank im Bett, die Nase läuft, der Hals kratzt. Aber niemand kann aushelfen, um die benötigten Erkältungsmittel aus der Apotheke zu besorgen. Selbst krank zur Apotheke wanken? Lieber nicht. 

Just Eat, eine Online-Plattform für Essens- und Lebensmittellieferungen, und die Benu-Apotheken bieten nun eine Lösung: Kundinnen und Kunden können rezeptfreie Medikamente über Just Eat bestellen und erhalten sie innerhalb von 45 Minuten direkt aus einer Benu-Apotheke nach Hause geliefert. «Apotheken sollten mehr sein als Verkaufsstellen. Sie sind ein Service», sagt Martial Barbier (58), CEO von Phoenix Pharma Schweiz, die Muttergesellschaft der Benu-Apotheken. 

Das Angebot richtet sich besonders an ältere und alleinlebende Menschen, steht aber allen offen. Ob es um schwere Produkte wie Erwachsenenwindeln geht oder einfach um den Wunsch nach schneller und bequemer Lieferung: «Wir bringen die Apotheke direkt nach Hause», so Barbier. Die Kuriere werden dabei pro Stunde bezahlt und nicht pro Lieferung.

Das Projekt läuft in sechs Schweizer Städten: Lausanne, Freiburg, Zürich, Winterthur, Chur und Luzern. Weitere sollen folgen. «Wir wollen das Angebot möglichst vielen Menschen zugänglich machen», sagt Lukas Streich (44), Geschäftsführer Just Eat Schweiz. 

Beratung bleibt auf der Strecke

Im Shop gibt es Schwangerschaftstests, Grippemittel, Mückensprays – aber keine Schmerzmittel. Letztere dürfen aus rechtlichen Gründen nicht geliefert werden. Ein Preisvergleich zeigt: Über den Lieferdienst kosten die Produkte bis zu 20 Prozent mehr als in der Apotheke. Benu erklärt den Aufpreis damit, dass der Service bezahlt werden müsse.

Die Lieferkosten betragen zusätzlich 10 Prozent des Einkaufspreises. Mit dieser Gebühr und dem Aufpreis kann ein Produkt insgesamt bis zu 30 Prozent teurer sein. Dennoch bleibt die Lieferung bei günstigen Arzneien verhältnismässig günstig.

Der grösste Nachteil gegenüber der herkömmlichen Apotheke ist der fehlende Service durch das Personal. Streich betont: «Wir wollen die persönliche Beratung in Apotheken nicht ersetzen.» Das Unternehmen geht davon aus, dass die Kunden die Produkte kennen und sie dringend brauchen. Diese Praxis habe sich in ähnlichen Projekten im Ausland bewährt. 

Der Service läuft nur während der regulären Öffnungszeiten. Auch muss der Kunde bedenken: Wer hofft, den Hustensaft zusammen mit der Pizza geliefert zu bekommen, wird enttäuscht. Die Produkte werden aus hygienischen Gründen strikt getrennt.

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