Dieser Werbecoup ging ganz schön nach hinten los! Mitarbeiter der Werbeagentur Leo Burnett haben für die Outdoor-Marke The North Face Produktbilder in Google-Bildersuchen und auf Wikipedia-Seiten prominent platziert – ohne dafür zu zahlen und ohne Nutzer auf den Werbecharakter hinzuweisen. Jetzt sind die Unternehmen mit ihrer unlauteren Werbepraktik aufgeflogen und haben sich entschuldigt.
Die Werbeagentur arbeitete einem Video der Marke zufolge mit eigens zu diesem Zweck angefertigten Fotos, die Wanderer mit The-North-Face-Produkten in einer bestimmten Landschaft zeigen. Wie die Marketing- und News-Website Ad Age berichtet, ersetzten die Werber dann das Bild des Wikipedia-Artikels zu diesem Ort durch ihr eigenes. So sollten die Produkte bei Menschen sichtbar werden, die in der Bildersuche von Google Anregungen für ihre Reise in das Gebiet suchen.
«Nutzer missbraucht»
Zu den so manipulierten Bildergebnissen gehörten Fotos von Orten wie dem Guarita State Park in Brasilien, Cuillin in Schottland oder der Berg Huayna Picchu in Peru. Doch damit nicht genug: The North Face prahlte mit diesem Erfolg in einem eigens erstellten Kampagnenvideo, wie Ad Age und The Verge berichteten.
Gar keine Freude über die manipulierten Einträge hatten die Betreiber von Wikipedia. In einem Beitrag mit dem deutlichen Titel «Let’s talk about The North Face defacing Wikipedia» wirft die Enzyklopädie der Marke «unethische Manipulation» vor. Das Vertrauen der Nutzer sei missbraucht worden und eine Kooperation mit Wikipedia, wie The North Face sie im Video behauptet, habe es nie gegeben.
Kampagne gestoppt
Inzwischen sind die betroffenen Bilder entfernt worden. Zudem wurden die Accounts, von denen aus die Werbebilder eingefügt worden waren, bei Wikipedia gesperrt. Zudem hat die Outdoor-Marke ein Werbevideo sowie die Kampagne selbst gestoppt.
Via Twitter teilt The North Face mit: «Wir glauben fest an die Mission von Wikipedia und entschuldigen uns für die mit diesen Prinzipien unvereinbare Aktion. Mit sofortiger Wirkung haben wir die Kampagne beendet und werden uns dafür einsetzen, dass unsere Teams und beauftragte Unternehmen besser über die Richtlinien der Website informiert werden.» (zas)