Der Zürcher Steueranwalt hat ein Video auf Youtube hochgeladen (siehe oben). Titel: «Das Ende des Schweizer Bankgeheimnisses – drei Tipps, um Ihr Schwarzgeld in der Schweiz zu schützen». Die SRG-Plattform «Swissinfo» berichtete am Dienstag als Erste über das Filmchen.
Schauplatz des achtminütigen Clips ist wohl das Büro der Kanzlei «Caputo & Partners» an der Zürcher Talstrasse, gleich neben dem Paradeplatz. Während knapp acht Minuten erzählt Caputo, welche Probleme der Tod des Bankgeheimnisses für Steuerflüchtlinge mit sich bringt. Und noch wichtiger: Wie Caputos Kanzlei helfen kann. Für Laien wirkt das Ganze ziemlich technisch.
«Rufen Sie mich an»
Caputos Tipp Nummer 1: Die Post von der Schweizer Bank an einen Anwalt in der Schweiz schicken zu lassen. Tipp Nummer 2: Wer in Sachen Steuerhinterziehung noch Dreck am Stecken habe, solle sich so schnell wie möglich bei ihm melden.
Was der dritte Tipp ist, bleibt unklar. Vielleicht der Schlusssatz: «Wenn Sie ein Problem haben, greifen Sie zum Hörer und rufen Sie mich kostenlos an. Reich sein und reich bleiben.»
In anderen Videos rät der Anwalt potenziellen Kunden, Geld nicht bei Banken zu lagern, sondern in Gold, Immobilien oder Oldtimer zu investieren. Mit seiner Hilfe, freilich.
«Pures Marketing-Instrument»
BLICK versuchte erfolglos, Caputo für eine Stellungnahme zu erreichen. «Swissinfo» schreibt jedoch, Caputo streite heftig ab, Steuerhinterziehern zu helfen. Seine Videos seien zum Teil zur Ausbildung gedacht. Sie seien aber auch «ein pures Marketing-Instrument mit dem Ziel, die Kunden emotional aufzurütteln und sie dazu zu bewegen, mich anzurufen».
Das Ziel sei es, Kunden zu überzeugen, mittels einer freiwilligen Selbstanzeige reinen Tisch zu machen. «Mein Haupt-Business ist, die Kundengelder zu legalisieren.»
Auf Youtube steht ein Statement der Kanzlei: «Wir werden niemals korrupten ausländischen Steuerbehörden helfen, die Kunden um ihr Vermögen zu bringen.»