Auch Europa betroffen
Amazon streicht mehr als 18'000 Stellen

Amazon in der Krise: Die Entlassungswelle beim Online-Versandhändler Amazon fällt weit grösser aus als erwartet. Mehr als 18'000 Beschäftigte verlieren ihren Job, auch in Europa.
Publiziert: 05.01.2023 um 03:30 Uhr
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Aktualisiert: 05.01.2023 um 07:05 Uhr
Es ist der grösste Stellenabbau seit der Gründung von Amazon im Jahr 1994: Der US-Konzern kündigt mehr als 18'000 Mitarbeitern den Job.
Foto: Michel Spingler

Der Stellenabbau beim Internetriesen Amazon fällt grösser aus als zunächst geplant. Konzernchef Andy Jassy (54) kündigte am Mittwochabend (Ortszeit) auf der Unternehmens-Website die Streichung von «etwas mehr als 18'000» Arbeitsplätzen an. Davon sei auch Europa betroffen. Im November hatte Amazon die Entlassung von rund 10'000 Beschäftigten angekündigt.

Der Stellenabbau ist der grösste der Unternehmensgeschichte. Amazon hatte seine Beschäftigtenzahl im Zuge der Corona-Pandemie, als der Onlinehandel sprunghaft anstieg, deutlich aufgestockt. Im ersten Quartal 2022 waren 1,62 Millionen Menschen für das Unternehmen tätig. Seitdem sank die Mitarbeiterzahl wieder, Ende September betrug sie 1,54 Millionen Beschäftigte weltweit. Nicht mit eingerechnet sind Saisonarbeitskräfte, die bei Amazon etwa während der Weihnachtszeit arbeiten.

Im dritten Quartal 2022 ging der Nettogewinn um neun Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück. Für das vierte Quartal erwartet Amazon ein für seine Verhältnisse schwaches Wachstum zwischen zwei und acht Prozent im Jahresvergleich und einen operativen Gewinn zwischen 0 und 4 Milliarden Dollar gegenüber 3,5 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Der Konzern will seine Jahresbilanz am 1. Februar vorlegen.

Entlassungswelle in den USA

Die Online-Handelsplattformen in den USA leiden unter Einsparungen der Anzeigenkunden, die damit auf die Inflation und den Anstieg der Zinsen reagieren.

Zuletzt hatte eine Reihe von Technologieunternehmen umfangreiche Stellenstreichungen angekündigt oder vollzogen. Der Facebook-Mutterkonzern Meta kündigte im November die Streichung von 11'000 Jobs an, rund 13 Prozent seiner Belegschaft. Ende August entliess Snapchat etwa 20 Prozent seiner Beschäftigten, mehr als 1200 Angestellte. Der neue Twitter-Chef Elon Musk entliess im Oktober etwa die Hälfte seiner 7500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. (AFP)

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