Arme Reiche?
Banker verpfänden Autos für Weihnachts-Gschänkli

Um ihren erhöhten Liquiditätsbedarf vor den Festtagen zu decken, verpfänden Banker jetzt reihenweise ihre Autos.
Publiziert: 25.11.2014 um 09:57 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 18:43 Uhr

«Den Wunsch nach extravaganten Geschenken, exklusiven Luxusferien oder Christmas-Shopping in New York erfüllen sich Banker gern durch die Verpfändung eines ihrer Autos»: Das sagt Cedric Domeniconi.

Der Mann muss es wissen. Domeniconi ist Mitgründer von Auto-Pfandhaus.ch. Das Unternehmen mit  Sitz in Büsingen gibt auf Autos kurzfristige Kredite von 3000 bis maximal 80'000 Franken. Als einziges Pfandleihhaus hin der Schweiz, wie Domeniconi sagt.

Die Banker verpfänden ihre Luxusschlitten auch, weil die fetten Boni erst zwischen Februar und April kommen, sie das Geld aber jetzt ausgeben wollen.

Zudem kurbelten Banker in dieser Zeit ihren Aktienhandel, glaubt der Pfandleiher. Um von der Vorweihnachts-Rallye profitieren zu können, nähmen sie einen Vorschuss auf ihren Bonus, indem sie ihre Schlitten verpfändeten.

Das Phänomen ist nicht bloss auf Angehörige der Bankbranche beschränkt. Auch andere Gutverdienende wie Manager und Mitglieder des mittleren und oberen Kaders würden vermehrt vor Weihnachten die Dienstleistungen des Autopfandhauses in Anspruch nehmen, sagt Domeniconi.

Das Pfandhaus führt mehrmals pro Jahr Versteigerungen mit nicht ausgelösten Fahrzeugen durch. Es ist allerdings eher die Ausnahme, dass Autos unter den Hammer kommen. Neun von zehn Kunden lösten ihre fahrbaren Untersätze nach der gesetzlichen Minimaldauer von drei Monaten wieder ein, so Domeniconi. (rsn)

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