Anklage nach Rimuss-Skandal
Ex-Finanzchef hat Geld abgezogen und in Fussballklub gesteckt

Weil der Finanzchef Millionen unterschlagen haben soll, musste die Rimuss- und Weinkellerei Rahm zwangsverkauft werden. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft des Kantons Schaffhausen Anklage gegen zwei beschuldigte Personen wegen Vermögensdelikten erhoben.
Publiziert: 01.03.2019 um 11:28 Uhr
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Aktualisiert: 01.03.2019 um 13:14 Uhr
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Der Betrug hat die Rimuss- und Weinkellerei in den Ruin getrieben.
Foto: Steffen Schmidt
Claudia Gnehm

Der Betrug führte vor zwei Jahren zum Ruin der 72-jährigen Rimuss- und Weinkellerei Rahm. Als Täter stand der ehemalige Finanzchef im Fokus. Er soll eine Millionensumme unterschlagen und in das Frauenfussballteam des FC Neunkirch gesteckt haben.

Jetzt hat die Staatsanwaltschaft des Kantons Schaffhausen wegen mehrfacher ungetreuer Geschäftsbesorgung und mehrfacher Urkundenfälschung Anklage erhoben.

Die Delikte wurden zwischen 2011 bis 2018 begangen, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Offenbar ist nicht nur der Finanzchef angeklagt. Die Rede ist von zwei beschuldigten Personen. Der langjährige Finanzchef der Weinkellerei Rimuss hatte sich selbst angezeigt. Er galt als der starke Mann des damals besten Frauenfussballklubs der Schweiz.

Teures Sponsoring bezahlt

Rimuss war Sponsor der Mannschaft. Der damalige Finanzchef griff aber viel tiefer in die Firmenkasse als vertraglich vereinbart. Er leistete sich für das Frauenteam des 2000-Einwohner-Dorfs einen teuren Profibetrieb. 2017 holte der Klub, der Spielerinnen aus elf Ländern im Kader hatte, das Double aus Meisterschaft und Cup. Nach Bekanntwerden des Skandals zog die Klubleitung das Team von der Meisterschaft zurück, auch aus der Teilnahme an der Champions League wurde nichts.

Als Retter der leidtragenden Rimuss- und Weinkellerei Rahm AG in Hallau SH sprang der Bündner Weinproduzent Andrea Davaz (52) ein. Er übernahm auch die 45 Angestellten.

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