Der Abstimmungskampf um die Milchkuh-Initiative ist in vollem Gange. Jetzt mischt sich auch die Amag ein: In einen Brief hat die Konzernleitung der Auto-Importeurin das Management informiert, dass per 22. April alle E-Mail Signaturen von Mitarbeiter, die eine standardisierte Signatur verwenden, zentral angepasst werden.
Seit der Änderung ist ein Banner «Ja für eine faire Verkehrsfinanzierung» in der Signatur, schreibt die «NZZ». Und damit nicht genug: Dem Kader wurde aufgetragen, Mitarbeiter, die eine eigene Signatur verwenden, aufzufordern, selber das Bild in die Signatur einzubinden.
Unmut bei Angestellten
Gemäss dem Bericht begründet die Auto-Importeurin den Entscheid damit, dass die Amag Mitglied der Vereinigung Schweizer Automobil-Importeure ist. Und dieser hat die Initiative lanciert. So gesehen überrascht das Engagement nicht.
Doch bei den Angestellte stösst die Änderung nicht nur auf Gegenliebe. «Ich bin ein entschiedener Gegner dieser Initiative. Ich will dafür doch keine Werbung machen», beklagt sich ein Mitarbeiter im Intranet des Konzerns. «Jeder sollte selber entscheiden können, ob er diese Abstimmung unterstütz oder nicht», schreibt ein anderer.
Auch bei Isabelle Wildhaber kommt die Aktion schlecht an. «Der Arbeitgeber muss den Persönlichkeitsschutz der Arbeitnehmer beachten. Dazu gehört auch die freie persönliche Meinungsäusserung», sagt die Professorin der Universität St. Gallen zur «NZZ».
Änderung rückgängig machen
Amag-Sprecher Dino Graf relativiert: Man werde keinem Mitarbeiter die Massnahme aufzwingen. Allen Angestellten, bei denen die Signatur zentral angepasst wurde, stehe es frei, diese Änderung wieder rückgängig zu machen.
Zudem findet er es nicht problematisch, wenn die Mitarbeiter in ihrem Namen politische Werbung machen: «Im Absender des Firmenaccounts werden immer wieder Botschaften und Angebote im Namen des Unternehmens mitgeschickt.» Die Mitarbeiter würden die E-Mails im Namen der Amag verschicken und der Konzern unterstützte diese Initiative, sagt Graf.
Die sogenannte Milchkuh-Initiative fordert, dass die Mineralsteuer zu 100 Prozent in den Strassenverkehr einfliesst. Heute sind es nur 50 Prozent. (bam)