Amis zahlen irren Preis für Hightech-Helme
Amis zahlen für neuen F-35-Pilotenhelm so viel wie für 30 VW Golf

Das US-Militär rüstet auf und bestellt für Milliarden US-Dollar neue F-35 Kampfjets. Doch nicht nur die Düsenjäger verschlingen Unsummen. Für die Hightech-Pilotenhelme zahlen die Amerikaner 737'800 US-Dollar – pro Stück.
Publiziert: 02.10.2019 um 11:08 Uhr
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Aktualisiert: 02.10.2019 um 16:22 Uhr
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Die Anschaffung der neuen F-35, das grösste Rüstungsvorhaben aller Zeiten, wird das US-Militär 1,196 Billionen US-Dollar kosten. Neben dem neuen Kampfjet haben die Amerikaner auch hochmoderne Pilotenhelme bestellt.
Foto: Screenshot Youtube

Es ist der grösste Rüstungsauftrag aller Zeiten: Das US-Militär bestellt für mehrere Milliarden US-Dollar F-35 Kampfjets bei Lockheed Martin. Irre: Allein für die dazugehörigen Pilotenhelme bezahlen die Amerikaner 352,7 Millionen Dollar. Pro Helm sind das 737'800 Dollar, wie der Branchendienst «Defense Aerospace» berechnetet. Das ist der Preis von dreissig VW Golf.

Der neue Super-Kopfschutz ist vollgestopft mit Hightech – und das hat seinen Preis. Ein Nachtsicht-Gerät ermöglicht dem Piloten, auch bei Dunkelheit klar zu sehen. Weiter wird er automatisch mit Zusatzinformationen versorgt. Doch damit nicht genug: Dank optischen Infrarot-Sensoren können die Militär-Piloten sogar durch das Flugzeug hindurch sehen.

Möchte der Pilot seine Waffen während des Flugs ausrichten, braucht er das nicht länger mit manueller Bedienung zu tun. Sensoren verfolgen die Bewegungen seiner Augen – und fokussieren das Ziel so automatisch.

Auf den Millimeter genau gefertigt

Damit die Carbon-Helme auch exakt auf die Kopfform und -grösse des jeweiligen Piloten abgestimmt sind, werden sie massgefertigt – von einem 3D-Drucker. Jeder einzelne, auf den Millimeter genau.

All diese Faktoren sorgen dafür, dass der Helm nun anstatt der ursprünglich geplanten 400'000 Dollar fast das Doppelte kostet. Das stösst Kritikern sauer auf, und das nicht zum ersten Mal.

Kleinen Piloten bricht der Helm das Genick

Bereits die Vorgängerversion des Piloten-Helmes stand in der Kritik, weil die Steuerung der Bordkanone noch nicht richtig funktioniert hatte. Auch kam es bei Nachtlandungen zu Spiegelungen auf dem Display. Die Spitze des Eisbergs: 2016 kam bei Tests ans Tageslicht, dass der Helm bei kleineren Piloten zum Genickbruch führen könnte, sofern der Schleudersitz ausgelöst würde.

Für die Kritiker ist der Hightech-Helm ein Symbol für die ganze F-35-Bestellung. Unzählige Pannen, Verzögerungen und Schwachstellen bei der Sicherheit bringen sie auf die Palme. Vom irrsinnig hohen Preis ganz zu schweigen. (bro)

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