Die Schweiz ist nicht nur das Land von Fondue und Rösti. Mittlerweile gibt es schon über 4000 helvetische Biermarken. «Die Schweiz wächst zu einer Biernation heran», sagt Marcel Kreber (48), Direktor vom Schweizer Brauerei-Verband, gegenüber BLICK. Es sei Zeit, dass man anhand internationaler Masstäbe zeige, dass Schweizer Biere auch jenseits der Grenze mit Qualität bestehen könnten.
Deshalb wurde am Mittwoch erstmals der «Swiss Beer Award» verliehen. Am Wettbewerb hatten 51 Brauereien teilgenommen und 220 Biere eingereicht.
Bronze wurde nicht vergeben
Die wurden zuerst im Labor etwa auf Dichte, Alkoholgehalt, Bittereinheiten und Farbe untersucht. Im zweiten Test untersuchten 32 Spezialisten, darunter Bier-Sommeliers und Braumeister, den Gerstensaft etwa auf Schaum und Fehlaromen.
Das Ergebnis: 175 Biere wurden ausgezeichnet. Sehr gute Biere bekamen Silber (109). 66 Mal Gold gab es für «hervorragende Biere mit dem gewissen Etwas», wie es Kerber nennt. Bronze wurde gar nicht vergeben.
Ein Kindergarten-Wettbewerb also, bei dem jeder gewinnt?
Amber-Biere kommen schlechter weg
«Für ungeübte Augen sieht das so aus», sagt Kreber. Man habe aber nur Top-Biere ausgezeichnet. Pro Bier-Stil, wie etwa Hefeweizen oder Lager, gab es im Schnitt zwei Gold- und drei Silber-Medaillen.
Aber nicht für alle. So gab es keines der eingereichten Amber-Biere eine Goldmedaille. Lager-Biere räumten dagegen häufiger ab.
Man könne nicht sagen, dass die Schweizer kein Amber brauen könnten. «Wenn aber 32 Tester zum Schluss kommen, dass beim Amber das Sahnehäubchen fehlt, muss man das akzeptieren», so der Brauerei-Verbandsdirektor.
Diese Brauereien haben beim Swiss Beer Award abgeräumt:
- Die Brauerei Baar AG bekam vier Mal Gold und ein Mal Silber.
- Mit Kellerbier, Zwickelbier und Hefeweizen holte die Basler Brauerei Fischerstube je Gold. Mit ihrem Ale Silber.
- «Chopfab»-Hersteller Doppelleu aus Winterthur ZH räumte acht Mal Gold und zwei Mal Silber ab.
- Mit ihren Calanda- und Eichhofbieren holte Heineken Switzerland sieben Mal Gold und sechs Mal Silber.
- Feldschlösschen holte 19 Mal Silber und acht Mal Gold.