2020 waren es 4433 sichergestellte Markenfälschungen im Handelsverkehr, im Vorjahr 2906, wie das EZV am Donnerstag mitteilte. Das entspricht einem Plus von über 50 Prozent.
Grund für diese Zunahme sei neben der Covid-19-bedingten gesteigerten Attraktivität des Online-Handels aufgrund geschlossener Läden und verbotenem Einkaufstourismus auch die verstärkte Kontrolltätigkeit im Postverkehr, so die EZV. Aufgegriffen hat die Zollverwaltung vor allem Uhren, Schmuck, Brillen, Taschen und Portemonnaies.
Zugenommen haben auch die Zollanmeldungen. 2020 betrugen diese 50 Mio. Franken, 2019 rund 40 Mio. Auch hier ist der Online-Handel verantwortlich für den Anstieg. Zudem habe es kleinere, aber dafür häufigere Bestellungen von Unternehmen gegeben, so die EZV.
Abgenommen hat die Anzahl gefälschter Dokumente. 2020 gab es mit 142 gefälschten Reisepässen halb so viele wie noch 2019. Die EZV führt dies auf die ausserordentlichen Einreisebeschränkungen zurück.
Ebenfalls rückläufig war mit 7486 konfiszierten Sendungen die Zahl der aufgegriffenen Medikamente und Dopingmittel (2019: 9012). Grundsätzlich blieben die Aufgriffe im Bereich Schmuggel und Kriminalität auf ungefähr ähnlichem Niveau wie im Vorjahr.
In dieser ausserordentlichen Zeit der Corona-Pandemie schmälerten sich auch die Einnahmen der Zollverwaltung. Diese sanken von 23 Mrd. Franken 2019 auf 21,8 Mrd. 2020. Der Grossteil des Rückgangs sei auf Mindereinnahmen bei der Mehrwertsteuer zurückzuführen, da im Ausnahmejahr 2020 weniger Waren importiert wurden. so die Zollverwaltung.
Die Gesamteinnahmen der EZV setzen sich hauptsächlich aus Mehrwertsteuer, Mineralölsteuer, Tabaksteuer, Schwerverkehrsabgabe und Einfuhrzöllen zusammen. Mit gut 10 Mrd. Franken machte die Mehrwertsteuer 2020 wie bereits im Vorjahr fast die Hälfte der Einnahmen der EZV aus.
(SDA)