AHV sorgt schon bei Jugendlichen für graue Haare
«Ich hoffe, man findet eine Lösung»

Nicht Arbeitslosigkeit und Asylfragen beschäftigen junge Schweizer am stärksten, sondern die Frage, wie viel Geld ihnen im Alter bleibt. CS-Experten deuten das Resultat des diesjährigen Jugendbarometers positiv.
Publiziert: 27.08.2018 um 08:00 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 21:10 Uhr
Junge haben Angst um ihre AHV
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AHV sorgt schon bei Jugendlichen für graue Haare:«Ich hoffe, man findet eine Lösung»
Julia Fritsche

Noch dauert es Jahrzehnte, bis sie ins Pensionsalter kommen, trotzdem macht die Altersvorsorge Jugendlichen in der Schweiz schon heute Bauchweh. Wie sie einst ihren Lebensabend finanzieren sollen, ist gemäss dem Credit-Suisse-Jugendbarometer gar die neue Hauptsorge bei Jungen.

Positiv bewertet das CS-Experte Manuel Rybach. Das Resultat verweise auf eine «bemerkenswerte Weitsicht jüngerer Generationen». Rybach vermutet, dass die Abstimmung und Debatte zur Altersvorsorge dazu beigetragen hätten, dass die Jungen die Problematik so stark bewegt. Nun sei die Politik gefordert.

Völlig überraschend kommt die Sorge um die Altersvorsorge nicht. Seit 2012 beschäftigt das Thema junge Schweizer zunehmend.

Anderswo ist Korruption dringlicher

Die Sorge um die Altersvorsorge macht die Schweizer Jugendlichen zu Exoten im internationalen Vergleich. Denn in keinem anderen untersuchten Land taucht diese Sorge unter den Top Ten auf.

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Wovon lebe ich, wenn ich mal alt bin? – diese Frage beschäftigt in der Schweiz schon die ganz Jungen. In anderen Ländern ist die Altersvorsorge dagegen laut dem Credit-Suisse-Jugendbarometer kein Thema.
Foto: Getty Images

Was beschäftigt Junge anderswo am meisten? In den USA und Singapur sind es die Arbeitslosigkeit, in Brasilien die Korruption. Arbeitslosigkeit ist hierzulande die drittgrösste Sorge unter Jugendlichen. Korruption dagegen taucht unter den grössten Sorgen nicht auf.

Weniger dringlich schätzen junge Schweizer die Themen Zuwanderung und Asylfragen ein. Auch das ein Trend. Ein Drittel der Befragten schätzt das Verhältnis zu jungen Ausländern heute als immer harmonischer ein. Vor einigen Jahren war nur etwa jeder Zehnte dieser Meinung. 

Nicht nur Digitalisierung

Was führt zu den gesellschaftlichen Veränderungen bei den Jungen? Laut dem CS-Jugendbarometer ist es nicht alleine die Digitalisierung. «Es zeichnet sich auch ein neues Wertebild ab», so der Eindruck der Experten. Das wiederum führe zu neuen Organisations- und Wirtschaftsformen, etwa dem Teilen – der sogenannten Sharing Economy.

Rund die Hälfte der Jugendlichen hat Portale wie Airbnb schon genutzt. Denn damit kann man sich Sachen leisten, die andernfalls unerreichbar wären. Trotzdem: Wertvolles möchten die Jungen für sich alleine haben, so die Studie.

Für den Jugendbarometer wurden rund 1000 Jugendliche in der Schweiz, Brasilien, den USA und Singapur befragt. Durchgeführt wurde die Umfrage online vom Forschungsinstitut GfS Bern.

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