Corona lässt die Schifffahrt tauchen. «Im Juni waren etwa 50 Prozent weniger Gäste an Bord als im Vorjahr», sagt Stefan Schulthess. Er ist Präsident des Verbands Schweizerischer Schifffahrtsunternehmen.
Während Pedalos und Stand-up-Paddles boomen, bleiben Kursschiffe fast leer. Seit der Einführung der Maskenpflicht hat sich die Situation nochmals verschärft. Schulthess schlägt Alarm. Er fordert, die Maskenpflicht auf den Aussendecks sei ab sofort aufzuheben.
Deponiert ist die Forderung in Bern. Schulthess hat am Freitag ein dringendes Gesuch an Bundesrat Alain Berset (48) geschickt, wie die «SonntagsZeitung» meldet. Der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) unterstützt das Gesuch.
Abstand statt Maske
Bis Ende Saison dürften es etwa sieben Millionen Passagiere weniger sein als in der vergangenen Saison, schätzt Schulthess. Das heisst im Klartext: Ende Jahr werden mehrere Schifffahrtsgesellschaften überschuldet sein. Es droht ein Stillstand auf dem See.
Schulthess kann aber mehr, als nur zu fordern. Er macht ein Angebot. Um die Abstandsregeln einhalten zu können, seien die Kursschiffe dazu bereit, die Kapazität auf die Hälfte zu begrenzen. «Ohne Maskenpflicht an Deck kämen mehr Gäste an Bord», ist er überzeugt.
Wer eine Rundfahrt buche, suche das Erlebnis mit Wind, Wetter und frischer Luft, was mit Schutzmaske nur bedingt möglich sei. Vor allem aber sei die Gefahr, sich mit dem Virus anzustecken, im Freien viel kleiner. Deshalb gelte schliesslich auch für Sessellifte keine Maskenpflicht.