Ärger mit Fluggesellschaften, verlorengegangene Koffer, Bettwanzen im Hotel: Verschiedenste Unannehmlichkeiten können einem die Ferien vermiesen. Die Beschwerden häufen sich: Beim Ombudsmann der Schweizer Reisebranche, Franco Muff, sind letztes Jahr 1766 Meldungen eingegangen – das sind sieben Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Reiseportal «Travelnews» bekannt gab.
Am meisten motzen die Deutschschweizer: Zwar sind sie mit 63 Prozent die grösste Sprachgruppe, dennoch stammen 76 Prozent aller Beschwerden von ihnen. Von den Romands kommen 21 Prozent und von Tessinern 2 Prozent.
Schlechter Kundenservice bei Airlines
Für mehr Unmut sorgen vor allem Fluggesellschaften. «Ich habe den Eindruck, dass die Airlines je länger desto mehr wollen, dass Kunden direkt bei ihnen buchen. Der Kundenservice und die Bearbeitung der Reklamationen lassen aber stark zu wünschen übrig», sagt Muff.
So daure es zwei bis sechs Monate, bis die Airlines Beschwerden von Kunden behandelten – egal, ob Billiglinie oder reguläre Fluggesellschaft. Durchschnittlich zwei Monate warten muss man auch, wenn tatsächlich eine Rückerstattung gewährt wird; etwa wegen eines Kofferverlusts.
Schadenersatz wegen Bettwanzen
Aber auch wegen Hotels nimmt der Ärger zu – schuld seien vor allem Bettwanzen. «Die Hoteliers haben die Tierchen mit Sicherheit nicht mit Absicht in den Zimmern ausgesetzt», sagt Muff. Natürlich sei es ärgerlich und klar, dass das Hotel etwas rückerstatten muss.
Doch Betroffene hätten auch übersteigerte Vorstellungen von Schadenersatzforderungen: «Die einen geben an, dass sie sich aufgrund der Bisse und der daraus resultierenden Verunstaltung des Körpers nicht mehr zum Sonnen an den Strand getraut hätten.» Solche Argumente zögen jedoch nicht.