Airline-Aktien brechen ein
Corona-Virus infiziert die Finanzmärkte

Die Ausbreitung des Coronavirus in China verängstigt die Anleger und hält die Finanzmärkte fest im Griff. Airlines wie Lufthansa leiden am meisten. Der Schweizer Aktienmarkt verzeichnet zum Handelsstart deutliche Verluste. Auch der Franken erstarkt wieder.
Publiziert: 27.01.2020 um 09:50 Uhr
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Aktualisiert: 28.01.2020 um 13:17 Uhr
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An den Börsen geht es wegen dem Coronavirus abwärts: ein Mann mit einer Maske in Tokio vor einer Börsenanzeigetafel.
Foto: KIMIMASA MAYAMA

Der Schweizer Leitindex SMI büsst heute im frühen Geschäft 1,07 Prozent auf 10'733 Punkte ein. Teilweise massiv waren die Reaktionen in Asien. In China brach der Index der Börse von Schanghai um 2,75 Prozent und der japanische Nikkei Index um 2 Prozent.

Besonders stark unter Druck stehen Aktien von Firmen, die vom Tourismus und von einer starken Reisetätigkeit insgesamt profitieren. Dazu zählen etwa die Hersteller von Luxusgütern wie Swatch (-2,9 Prozent) und Richemont (-2,4 Prozent). Sie erzielen einen Grossteil ihrer Umsätze in der Grossregion China und profitieren auch vom weltweiten Tourismus, weil bei Reisenden der Geldbeutel in der Regel etwas lockerer sitzt.

Reisefirmen im Minus

Die Aktien von Fluggesellschaften wie der Swiss-Mutter Lufthansa (-5,2 Prozent) befinden sich ebenso im Sinkflug wie die der flugnahen Firma Flughafen Zürich (-2 Prozent) und des Duty-Free-Shop-Betreibers Dufry (-3,8 Prozent). Auch die Anteile der Jungfraubahn sacken um 3,8 Prozent ab.

Gemäss Schweiz Tourismus gingen bei der Lufthansa-Gruppe bereits zahlreiche Stornierungen für Gruppenreisen aus China ein. «Wir gehen davon aus, dass der Schweizer Tourismusbranche in den nächsten Wochen und Monaten zwischen 30 und 50 Prozent der chinesischen Gäste fehlen werden», sagt Schweiz-Tourismus-Sprecher Markus Berger auf Anfrage von BLICK.

Der Schweizer Franken dagegen erstarkte am Morgen. Der Euro fiel zeitweise auf 1,0694 Franken - so tief wie seit Jahren nicht mehr. Die Entwicklung rund um das Coronavirus weckt bei den Anlegern die Erinnerungen an die ebenfalls von einem Coronavirus verursachte SARS-Pandemie (Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom) von 2003. Dabei kamen rund 800 Menschen ums Leben. Die Eindämmung zog sich über ein halbes Jahr hin.

Erinnerungen an SARS-Verluste

Die Ausbreitung des Coronavirus könnte laut Ökonomen gravierende wirtschaftliche Auswirkungen haben. Konjunkturell zog SARS in Asien 2003 einen kurzfristigen Einbruch der Wirtschaftstätigkeit in einigen Bereichen nach sich. Auch damals waren vor allem die Reisetätigkeit, die Gastronomie und der Detailhandel betroffen. Andere Sektoren, wie die Industrie, wurden hingegen kaum in Mitleidenschaft gezogen. (SDA/gnc)

Was ist das Coronavirus?

Das neue Coronavirus hält die Welt in Atem. Doch was genau ist das Sars-ähnliche Virus überhaupt? Wie entstand es? Und wie kann man sich schützen? BLICK klärt hier die wichtigsten Fragen und hält Sie im Newsticker auf dem Laufenden.

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