Podshare ist nichts für Leute mit Platzangst. 18 Gäste teilen sich ein Zimmer - ohne Trennwände. Einen Hauch von Privatsphäre haben sie nur in ihrer Schlafkoje. Wenn einer schnarcht oder mit den Zähnen knirscht, bekommen das alle mit. Und doch ist die neue Art des Wohnens in den USA derzeit angesagt.
Podshare versteht sich als Reaktion auf steigende Mieten und den knapper werdenden Wohnraum in grossen Städten. Und entwickelt sich immer mehr als Alternative zum Vermittlungsdienst Airbnb. In Los Angeles gibt es bereits vier Unterkünfte. Unternehmerin Elvina Beck will aber weiter wachsen. Und Ende 2017 das zehnte Podshare eröffnen.
Voller Kühlschrank
Das System sei mehr als eine billige Unterkunft. „Podshare ist die Rettung für alle Einsamen“, sagt sie der „Zeit online“. Die Nacht kostet ab 30 Franken. Dafür gibt es gratis Wlan, einen vollen Kühlschrank. Jede der rund vier Quadratmeter grossen Kojen hat einen Fernseher mit Netflix-Zugang. Im Bad gibts Seife, Zahnpasta und Deo - umsonst. Zudem sind die Häuser mit professionellen Arbeitsplätzen ausgestattet.
Speziell: Jeder neue Gast wird von einem Angestellten durch das Haus geführt. Dann muss er mit Kreide seinen Namen auf eine Tafel schreiben. «Wir ziehen uns nach diesem Rundgang zurück – und die Gespräche der Gäste untereinander gehen ganz von alleine weiter", sagt Beck im Gespräch mit der „Zeit online“.
Pikant: Die Räume sind nicht nach Männchen und Weibchen getrennt. Vorhänge gibt es keine. Wer auf intimen Körperkontakt aus ist, der ist bei Podshare aber an der falschen Adresse. Sex ist nämlich explizit verboten. Wer sich nicht daran hält, der fliegt raus.