Auslöser des Schlagabtausches ist die kürzlich lancierte Broschüre «Grenzenlos einkaufen» der Stiftung für Konsumentschutz (SKS). Dort finden Konsumenten Tipps, wie man am im Ausland billiger einkauft.
«Als ich das hörte, fiel mir fast der Kopf ab vor lauter Kopfschütteln», enerviert sich Migros-Chef Bolliger in einem Interview mit der «Aargauer Zeitung» Eine Organisation, die vom Staat finanziell unterstützt werde, rufe zum Einkauf im Ausland auf. «Und dann noch eine Broschüre herausgibt mit lumpigen fünf Blättchen. Für Fr. 9.50. Journalisten müssten auf der Frontseite schreiben: Konsumentenschützer zocken Konsumenten ab!»
Stadler: Bolliger soll Gönner werden!
SKS-Geschäftsleiterin Sara Stalder verteidigt den Preis der Broschüre auf Anfrage von Blick.ch: «Unsere Organisation muss sich auch über den Verkauf von Ratgebern finanzieren, da wir 85 Prozent unserer Mittel selber erwirtschaften. Übrigens, wäre Herr Bolliger bei uns Gönner, könnte er die Broschüre für Franken 4.50 beziehen.»
Die angeprangerte Broschüre biete lediglich einen vereinfachten, verständlichen Überblick, was bei Einkäufen im Ausland zu beachten sei, so Stalder weiter. Zudem nehme die SKS kein Geld aus der Wirtschaft an, der
SKS lanciert Petition «Stopp Hochpreisinsel»
Während der Migros-Chef eine Attacke gegen den Konsumentnschutz reitet, lanciert dieser bereits seine nächste Aktion: eine Petition «Stopp Hochpreisinsel». Wer die Petition unterschreibt, bittet National- und Ständerat das Kartellgesetz so zu revidieren, dass der freie Wettbewerb bei den Importprodukten wirklich spiele und die Kaufkraft der Schweizer nicht mehr ins Ausland abwandere.
Migros-Chef Bolliger dagegen mahnt allen Konsumenten, die im Ausland einkaufen: «Die Menschen sind sich heute zu wenig bewusst, was das langfristig bedeutet. In ein paar Jahren wird man die Auswirkungen auf die Landwirtschaft, die Arbeitsplätze und das Gewerbe in der Schweiz spüren» (kmu).