Wer studiert, tut nicht nur seinem Kopf etwas Gutes, sondern auch seinem Portemonnaie. Eine entscheidende Rolle für den künftigen Wohlstand spielt aber, an welcher Uni man lernt.
Eine Studie, die das deutsche «Handelsblatt» publiziert und auf den Schätzungen des «Forbes»-Magazin aufbaut, hat die Universitäten aufgelistet, die die meisten europäischen Milliardäre unter ihren Alumni zählen.
Darunter sind auch zwei Schweizer Institute: die ETH Zürich und die Universität St. Gallen, genannt HSG.
Nur Harvard schlägt die HSG
Die ETH schafft es auf Rang vier des Rankings. Sieben Milliardäre haben hier studiert. Unter ihnen ist auch der Deutsch-Schweizer Willi Liebherr (60), der in Zürich sein Ingenieurs-Studium abschloss. Er leitet zusammen mit seiner Schwester das Unternehmen Liebherr, das Baumaschinen und Kühlschränke herstellt. Liebherr soll rund 5,3 Milliarden Dollar schwer sein.
Auf Rang drei landet die englische London School of Economics (LSE), auf Rang eins Harvard (USA). Dazwischen platziert sich die HSG. Zehn Milliardäre aus dem «Forbes»-Magazin haben dort studiert. Unter anderen auch Georg Schaeffler (52). Der deutsche Wirtschaftsanwalt und Gesellschafter des gleichnamigen Autozulieferers soll rund 21,3 Milliarden Dollar besitzen.
Vieles hängt vom Erbe ab
Da die Goldmedaille der Rangliste an eine US-Uni geht, ist die HSG die Hochschule in Europa, die die meisten Milliardäre unter ihren Abgängern zählt. Nur: Das gilt nur für europäische Abgänger. Schaut man sich alle Nationalitäten an, landet die HSG nicht mal in den Top 20 weltweit, wie eine Auswertung von «Times Higher Education» ergibt. Die ETH erreicht Rang 20.
Zudem stellt sich die Frage, ob die Qualität der Hochschule ihre Abgänger zu Milliardären gemacht hat – oder ob sie schwerreich waren und darum erst an diese Elite-Unis gelangten.
Zumindest die Beispiele Liebherr und Schaeffler deuten auf Letzteres hin: Die Konzerne, die sie reich machten, wurden von ihren Vätern gegründet und fielen ihnen sozusagen in den Schoss. (kst)