Ablöse von über 55 Mio Franken
Ex-UBSler Andrea Orcel ist zu teuer für die Spanier

Die spanische Banco Santander verzichtet auf die Dienste von Andrea Orcel. Der Ex-UBS-Banker hätte bei den Spaniern den Chefposten übernehmen sollen. Der Grund: Orcel ist zu teuer! Und offenbar selber schuld.
Publiziert: 16.01.2019 um 08:42 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2019 um 19:55 Uhr
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Zu teuer für die spanische Grossbank Banco Santander: der Ex-UBS-Banker Andrea Orcel.
Foto: Associated Press
Christian Kolbe

Das kennt man sonst nur aus dem Fussball: die Ablösesumme. Doch auch in den Branchen mit den Spitzenlöhnen wie etwa Banken oder Versicherungen hat es sich eingebürgert, dass bei einem Firmenwechsel der neue Arbeitgeber gewisse Verpflichtungen vom alten übernimmt. Das betrifft meist aufgeschobene Boni sowie Zahlungen für die Altersvorsorge. Dazu ist die Banco Santander nicht bereit, konnte sich mit Orcel offenbar nicht auf ein Ablösepaket einigen. Mit ein Grund, dass die spanische Grossbank den Deal nun platzen lässt. 

Im Fall von des ehemaligen UBS-Topbankers Andrea Orcel (55) kommt noch dazu, dass die UBS eine sechsmonatige Zwangspause für ihren ehemaligen Chef der Investmentbank gefordert hat. Der Italiener Orcel gehörte bei der UBS zu den Spitzenverdienern, kassierte in gewissen Jahren mehr als UBS-Chef Sergio Ermotti (58). 

Über 55 Millionen Franken müssten die Spanier bezahlen

Auch die Zwangsferien hätte die Banco Santander für Orcel bezahlen müssen. Die Spanier waren davon ausgegangen, dass die UBS dieses Konkurrenzverbot reduzieren werde, da die beiden Grossbanken im Kerngeschäft nicht wirklich in harter Konkurrenz stehen, wie das Finanzportal Finews schreibt. 

Unterm Strich hätte Banco Santander für den Transfer von Orcel bis zu 56 Millionen Franken bezahlen müssen, wie die «Financial Times» ausgerechnet hat. Das war den Spaniern zu teuer, sie verzichten auf die Dienste von Orcel. Deshalb wird der bisherige Chef der Bank, José Antonio Alvarez, bis auf weiteres auf seinem Posten bleiben.

Welche Rolle spielt die UBS?

Bleibt die Frage, warum sich die UBS in der Frage des Konkurrenzverbots so stur gibt. Darüber kann nur spekuliert werden. Vielleicht hat die Bank realisiert, dass ihr die möglichen Nachfolger für Sergio Ermotti davon laufen. Andrea Orcel wäre nun wieder verfügbar – wie teuer der Italiener sein kann, das weiss die UBS ja bereits.

Auf Anfrage von BLICK  schreibt die UBS: «Dies ist eine Sache zwischen Andrea Orcel und Santander. Wir haben in diesem Fall die relevanten Vergütungsregelungen angewandt und diese auch allen Parteien transparent gemacht, bevor irgendwelche Entscheidungen getroffen worden waren.»

Zur die Nachfrage, ob nun Gespräche mit Orcel über die mögliche Nachfolge von Sergio Ermotti aufgenommen würden, wollte sich die Bank nicht äussern

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