Abercrombie & Fitch verärgert Konsumenten
Sorry, meine Kleider sind nichts für dich

Der Abercrombie & Fitch-Boss will nur Kleider machen für schlanke Frauen. Jetzt tragen dafür Obdachlose seine Marke.
Publiziert: 22.05.2013 um 08:03 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 21:46 Uhr
Von Deborah Rast

Wenn das mal nicht daneben ging: 2006 gab Abercombie & Fitch-Ceo Mike Jeffreys zu Prokoll, dass er nur Kleidung für coole Teenager mit vielen Freunden mache.

Deshalb verkauft er in seinen Läden, in denen er ausschliesslich Models als Verkäufer anstellt, auch nur Frauenkleider bis zur Grösse L. Und Hosen bis Grösse 40.

Bei Männern gibt er sich hingegen nachsichtiger – dort werden Klamotten bis Grösse XXL angeboten. Schliesslich sollen ja auch muskulöse Footballspieler die Kleider des selbsterklärten hippen Labels tragen können.

Facebook-Entschuldigung nützt nichts

Lange stand die Aussage unbemerkt im Raum. Bis der «Business Insider» sie Anfang Monat diesen Jahres publik machte. Seither geht ein Shitstorm auf Abercrombie & Fitch nieder, der seinesgleichen sucht.

Zwar entschuldigte sich Jeffreys  auf der offiziellen A&F-Facebook-Page. «Wir wollen niemanden diskriminieren und verurteilen Mobbing aufs Schärfste», schrieb er.

Trotzdem kann das Label nichts mehr posten, ohne dass dies nicht hämisch kommentiert wird: «Ich bin fett geworden. Also kann ich nie mehr bei euch einkaufen», heisst es da etwa. Oder «Schämt euch! Wegen euch werden so viele junge Mädchen magersüchtig!»

Obdachlose sollen die Kleider tragen

Doch damit nicht genug: Der kalifornische Filmemacher Greg Karber zeigte in einem Youtube-Video, wie er in Los Angeles A&F-Kleidung an Obdachlose verschenkt. Sein Ziel: Er will, dass genau jene Leute die Marke tragen, die Jeffreys verachtet. Und er fordert die Internet-Community auf, es ihm gleichzutun.

Doch nicht alle sind mit Karbers Protest-Aktion einverstanden. Die britische Obdachlosenzeitung «The Big Issue» fragt zum Beispiel: «Macht Karber sich nicht selbst schuldig, indem er die Obdachlosen als Schachfiguren für seine eigene Kampagne benutzt?» Auch diverse Youtube Kommentatoren fragen sich, ob Karber sich nicht ähnlich verwerflich verhält wie Jeffreys, indem er Obdachlose ausnutzt.

Zurück zum Shitstorm gegen Abercrombie & Fitch:  Die übergewichtige Bloggerin Jes M. Baker hat sich auch eine ganz eigene Kampagne gegen das Label ausgedacht. Sie posiert in typischer A&F-Manier und Klamotten des Labels gemeinsam mit dem sexy Männermodel John C. Shay. Die Fotos betitelt sie mit «A&F: Attractive and Fat».

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